Ich denke jeder, der in seiner Wohnung eine Treppe hat, stellt sich vor der Anschaffung eines Saugroboters diese eine Frage: Kann der Saugroboter die Treppe runterfallen? Denn ein Absturz würde dem Gerät sicher nicht gut tun.

Die meisten Saugroboter verfügen über Absturzsensoren an der Unterseite des Geräts, die ihn daran hindern sollen eine Treppe oder ein Abgrund herunter zu fallen. Unter Umständen können diese jedoch versagen. Alternativ können virtuelle Wände oder Magnetstreifen ein Abstürzen verhindern.

Du siehst also, die Hersteller haben schon ein bisschen mitgedacht und ihre Geräte mit entsprechenden Sensoren ausgestattet, sodass sie Treppen oder andere Abgründe, wie zum Beispiel an einer Galerie, erkennen.

Leider funktionieren die Absturzsensoren nicht immer. Warum dies so ist, wie du das Problem beheben kannst und was es für Alternativen zu den Absturzsensoren gibt, erfährst du in diesem Artikel.

So verhindern Saugroboter ein Abstürzen an der Treppe

Saugroboter nutzen verschiedene Methoden, um eine Treppe nicht herunterzufallen. Dies kann von Gerät zu Gerät etwas variieren, manche Geräte können auch gleich mehrere Funktionen nutzen, um ein Abstürzen zu verhindern.

Dies sind die gängigsten Funktionen die ein Abstürzen verhindern:

  • Absturzsensoren
  • Virtuelle Wand / Lighthouse
  • Virtuelle Wand mit App
  • Magnetband

Vor- und Nachteile der verschiedenen Absturzsicherung im Überblick

Absturzsensoren

Pro

  • Komplett unsichtbar
  • Direkt im Saugroboter integriert

Contra

  • Geringste Zuverlässigkeit im Vergleich
  • Sensoren müssen regelmäßig gereinigt werden
  • Dunkle Oberflächen werden als Abgrund erkannt

Virtuelle Wand

Pro

  • Kaum Sichtbar
  • Relativ zuverlässig

Contra

  • Meist Batteriebetrieben
  • Extra Anschaffungskosten

Virtuelle Wand mit App

Pro

  • Komplett unsichtbar
  • Lässt sich schnell per App einrichten

Conta

  • Saugroboter mit dieser Funktion meist sehr teuer

Magnetband

Pro

  • Sehr zuverlässig
  • Einfache Installation

Contra

  • Sieht unschön aus
  • Extra Anschaffungskosten

Mit Absturzsensoren erkennen Saugroboter Abgründe

Absturzsensoren sind spezielle Sensoren an der Unterseite von Saugrobotern, die relativ weit außen angebracht sind. Fährt der Saugroboter über eine Kante von zum Beispiel einer Treppe, erkennt mindestens einer der Absturzsensoren, dass sich unter ihm ein Abgrund auftut.

Dieser sendet dann an den Saugroboter den Befehl zu stoppen und umzukehren, damit er hier nicht runterfällt. Die meisten Saugroboter verfügen mittlerweile über solche Absturzsensoren.

Wenn du feststellen willst, ob dein Saugroboter über einen Absturzsensor verfügt, kannst du ihn ganz einfach auf eine Tischplatte stellen und anschalten. Sobald er die Kante des Tisches erreicht hat, sollte er dann umdrehen. Ich denke ich muss dir nicht sagen, dass du natürlich aufpassen musst, dass das Gerät nicht runterfällt, falls es doch keine Absturzsensoren hat oder diese aus irgendeinem Grund nicht funktionieren.

Der größte Nachteil dieses Systems ist, dass es nicht immer zuverlässig funktioniert. Es gibt etliche Berichte von Nutzern, bei denen der Absturzsensor mindestens einmal versagt hat. Meiner Ansicht nach ist es natürlich nicht besonders nützlich, wenn so ein Sensor nur manchmal funktioniert. Auch wenn er in 99 % der Fälle ein Abstürzen verhindert, reichen da schon die 1 % aus, um ein unwohles Gefühl zu haben, wenn der Saugroboter unbeaufsichtigt seine Arbeit macht.

Oft funktionieren die Absturzsensoren nicht, weil sie verschmutzt sind und so den Abgrund nicht erkennen können. Doch habe ich auch schon von Beispielen gehört, wo die Sensoren gerade erst gereinigt wurden und trotzdem den Abgrund nicht erkannt haben. Da haben die Sensoren also ihre Arbeit nicht gemacht oder waren einfach defekt.

Hinweis

Absturzsensoren haben auch einen Nachteil. Sie führen meistens dazu, dass der Saugroboter dunkle Oberflächen als Abgrund wahrnimmt. Wenn du zum Beispiel einen dunklen Teppich hast, oder dunkle Fliesen, weigert sich dein Saugroboter diese zu saugen, denn er hält deine Fliesen oder deinen Teppich für einen Abgrund. In dem Fall müsstest du die Sensoren abkleben oder anderweitig deaktivieren und auf eine der anderen Alternativen zur Absturzsicherung zurückgreifen.

Virtuelle Wände verhindern die Durchfahrt deines Saugroboters an festgelegten Stellen

Eine andere Alternative mit der du verhindern kannst, dass der Saugroboter die Treppe oder einen Abgrund herunterfällt, sind sogenannte virtuelle Wände. Im Prinzip ist das eine simulierte Wand, die du in deiner Wohnung platzieren kannst. Dein Saugroboter kann diese Wand nicht überschreiten. Eine solche virtuelle Wand kannst du ganz einfach direkt an deinem Treppenabsatz platzieren, damit der Saugroboter dort umkehrt.

Dabei gibt es verschiedene Techniken und Begriffe, die ich dir hier kurz erklären möchte:

  • Manuelle virtuelle Wand
  • Automatische virtuelle Wand
  • Dual Mode Virtual Wall
  • Virtual Lighthouse
  • Virtuelle Wand per App

Bei den ersten 4 aufgezählten Varianten handelt es sich um kleine Geräte, die du in deiner Wohnung platzierst. Diese Geräte senden eine Art Infrarotschranke aus, die dem Saugroboter signalisieren, dass er diesen Bereich nicht durchfahren darf.

Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich ein bisschen, ich will sie dir hier ganz kurz erklären:

  • Manuelle virtuelle Wand: Diese Geräte musst du per Hand anschalten, bevor dein Saugroboter mit der Arbeit beginnt. Nach 180 Minuten schaltet sich das Gerät wieder aus.
  • Automatische virtuelle Wand: Die virtuelle Wand schaltet sich automatisch ein, sobald der Saugroboter mit seiner Arbeit beginnt.
  • Dual Mode Virtual Wall: Eine spezielle virtuelle Wand, die zwischen 2 Modi umschalten kann – einer normalen virtuellen „Schranke“ und einem „Halo“, also einer Art kreisförmigen Sperre.
  • Virtual Lighthouse: Eine intelligente Version der virtuellen Wand, die entweder als ganz normale virtuelle Wand eingesetzt werden kann, oder aber auch konfiguriert werden kann, sodass sich die Schranke z. B. nach einer bestimmten Zeit öffnet.
  • Virtuelle Wand per App: Hierbei handelt es sich nicht um ein eigenständiges Gerät, sondern du platzierst die virtuelle Wand auf einer digitalen Karte in einer App. Das geht natürlich nur mit Saugrobotern, die auch über eine solche digitale Karte verfügen, was meist nur auf die Topmodelle zutrifft.

Um deinen Saugroboter daran zu hindern, sich ins Nirwana zu befördern, reicht natürlich eine ganz einfache virtuelle Wand. Ich wollte dir hier nur mal die verschiedenen Varianten aufzählen, weil ich das selbst auch etwas verwirrend fand, bei der Recherche nach einer virtuellen Wand.

Wenn dein Saugroboter über eine digitale Karte verfügt und sich virtuelle Wände in der dazugehörigen App einstellen lassen, ist das natürlich die beste Alternative, weil du hierfür kein extra Gerät brauchst. Außerdem musst du bei den Geräten nach einer Zeit die Batterien austauschen. Auch wenn diese bis zu 12 Monate halten, ist es natürlich viel praktischer, wenn du gar nicht erst so ein Gerät brauchst, sondern die virtuelle Wand einfach in der App einstellen kannst.

Ein Magnetband dient als Barriere für manche Saugroboter

Eine weitere Möglichkeit, deinen Saugroboter daran zu hindern, den Treppenabsatz herunterzufallen, stellen sogenannte Magnetbänder dar. Diese werden auf dem Boden festgeklebt und erzeugen ein Magnetfeld. Manche Saugroboter verfügen an der Unterseite über spezielle Sensoren, mit denen sie dieses Magnetfeld erkennen können.

Das Magnetfeld sorgt für einen Richtungswechsel. Sobald der Saugroboter das Magnetfeld erreicht, weiß er, dass es hier nicht weitergeht und er einen Richtungswechsel vollziehen muss.

Ein solches Magnetband ist daher wie geschaffen, um deinen Saugroboter daran zu hindern die Treppe herunter zu segeln und sich etliche Beulen einzufangen. Wenn du allerdings denkst du kannst einfach auf handelsübliche Magnetbänder zurückgreifen, die zum Beispiel zur Befestigung von Fotos oder Bilderrahmen verwendet werden, muss ich dich leider enttäuschen, denn das Magnetfeld dieser Magnetbänder ist zu schwach.

Stattdessen gibt es spezielle Magnetbänder der verschiedenen Hersteller. Deren Magnetfeld ist stark genug und es ist sichergestellt, dass das Magnetfeld mit dem Saugroboter funktioniert. Voraussetzung ist natürlich, dass dein Saugroboter über entsprechende Magnetfeldsensoren verfügt.

Ein Nachteil von Magnetbändern ist, dass sie sichtbar sind und sich sehr deutlich vom Untergrund abheben. Die Bänder sind in der Regel dunkelbraun oder schwarz gefärbt. Wenn du Wert auf eine schöne Einrichtung legst, findest du wahrscheinlich, dass das blöd aussieht. Dafür ist es ein relativ sicheres System, das ohne Strom oder Batterien funktioniert.

Saugroboter erkennt Treppe nicht mehr: Daran liegt es

Gerade die Absturzsensoren von Saugrobotern sind leider nicht unbedingt so zuverlässig, wie man es gerne hätte. Manchmal erkennen Sie den Abgrund nicht und dann fällt der Saugroboter leider die Treppe runter.

Es gibt zwei Ursachen, weshalb der Saugroboter die Treppe nicht mehr erkennt:

  1. Die Oberfläche des Sensors ist verschmutzt
  2. Der Sensor ist defekt

So erkennt dein Saugroboter die Treppe wieder

Reinigen des Absturzsensors

Wenn dein Saugroboter die Treppe nicht mehr erkennt, solltest du als allererstes den Absturzsensor reinigen. Das kannst du ganz einfach mit einem fusselfreien Tuch machen, oder mit einem trockenen Wattestäbchen. Die Sensoren befinden sich an der Stoßstange des Saugroboters.

Verwende zur Reinigung keine Reinigungsflüssigkeiten, da diese den Sensor beschädigen können. Wenn du den Schmutz mit einem trockenen Tuch nicht abbekommst, kannst du es ganz leicht anfeuchten, am besten mit destilliertem Wasser.

Übrigens kannst du bei der Gelegenheit auch gleich die Stoßstange reinigen, bzw. die Stoßsensoren im Bumper, falls dein Saugroboter über solche verfügt.

Die Sensoren sollten richtig sauber und trocken sein, bevor du den Saugroboter wieder einschaltest., Bevor er dann wieder in seinen normalen Betrieb geben kann, solltest du die Sensoren erst mal testen. Das kannst du ganz einfach machen, indem du den Saugroboter auf einen Tisch stellst und dort einschaltest. Schau ob der Saugroboter an der Tischkante stehen bleibt und umkehrt. Pass natürlich dabei auf, dass er nicht runterfällt.

Alternativ kannst du den Saugroboter auch einfach etwa einen Meter vor der Treppe absetzen und einschalten. Wenn er am Treppenabsatz umkehrt dann waren lediglich die Sensoren verdreckt. Sollte der Saugroboter nach deiner Reinigungsaktion immer noch nicht am Abgrund kehrt machen, dann ist etwas am Sensor defekt.

Einen defekten Absturzsensor reparieren (lassen)

Wenn eine Reinigung des Absturzsensors deines Saugroboters das Problem nicht behebt, ist der Sensor aller Wahrscheinlichkeit nach defekt. Die Absturzsensoren sind normalerweise leider fest im Gerät verbaut und können nicht ohne weiteres ausgetauscht werden.

Wenn du noch Garantie auf dem Gerät hast, dann kontaktiere am besten den Hersteller und bitte um Reparatur oder Austausch des Geräts. Der Hersteller wird (und darf) selbst entscheiden, welche der beiden Optionen er wählt. Im schlechtesten Fall bedeutet das, dass du eine Weile auf dein Saugroboter verzichten musst.

Wenn die Garantie deines Geräts schon abgelaufen ist, dann musst du leider eine kostenpflichtige Reparatur durchführen lassen. Bei günstigen Geräten lohnt sich das nicht unbedingt, meist ist es dann günstiger sich einfach ein neues Gerät zu kaufen (#wegwerfgesellschaft).

In dem Fall würde ich vielleicht schauen, ob du nicht vielleicht jemanden im privaten Umfeld findest, der sich einen Reparaturversuch des Geräts zutraut. Oder du verkaufst es bei eBay Kleinanzeigen als defektes Gerät, manchmal findet sich ein Bastler der das Gerät aufkauft und selbst repariert.

Schließlich kannst du den Saugroboter auch einfach ohne Absturzsensor betreiben und auf eine der anderen hier vorgestellten Alternativen zurückgreifen. Verfügt dein Saugroboter nicht über die Möglichkeit ein Magnetband oder eine virtuelle Wand einzusetzen, bleibt dann nur noch die Option eine physische Barriere zu installieren, oder schlicht einen neuen Saugroboter zu kaufen.

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