Automatisierte Mähroboter nehmen dir einiges an Gartenarbeit ab, indem sie selbständig den Rasen für dich schneiden. Mit dem Mähen des Rasens ist es aber noch nicht getan, wenn du einen schön aussehenden, grünen Rasen haben möchtest. Da braucht es auch noch weitere Pflege, wie das Vertikutieren.
Für einen gepflegten Rasen sollte dieser auch unter Einsatz eines Mähroboters 1x pro Jahr im Frühling vertikutiert werden. Der Mähroboter schneidet und düngt den Rasen. Vertikutieren lockert und belüftet den Boden, und führt dem Rasen dadurch Nährstoffe zu und beseitigt gleichzeitig Unkraut und Moos.
Wenn du wissen möchtest, was denn dein Mähroboter auf dem Rasen genau macht und wie du das Vertikutieren am besten angehst, dann einfach hier weiterlesen.
Wie dir dein Mähroboter bei der Rasenpflege hilft und weshalb du trotzdem noch vertikutieren solltest
Was ist der Unterschied zwischen Rasenmähen und Vertikutieren?
Der grundsätzliche Unterschied ist folgender:
- Beim Rasenmähen wird das Gras über dem Boden zurückgeschnitten
- Beim Vertikutieren wird der Boden, auf dem das Gras wächst, aufgelockert.
Mit dem Mähroboter hast du den Vorteil, dass dieser nach dem Prinzip eines Mulchmähers arbeitet. Das heisst, dass der Roboter jeweils nur die obersten Grashalmspitzen trimmt.
Diese fallen dann zu Boden und zersetzen sich dort innerhalb kurzer Zeit. Das ist wie ein regelmäßiges, natürliches Düngen, das du dann nicht mehr selber machen musst.
Was nützt das Vertikutieren des Rasens?
Beim Vertikutieren ritzen senkrechte Messer den Boden zur Belüftung und Unkrautentfernung auf. Die Zinken an den Enden der Messer sorgen dafür, dass Filze aus Moos und Unkraut daran hängen bleiben und aus dem Rasen gerissen werden.
Die Wurzelballen der Gräser werden damit auch beschädigt. Dies regt aber das Wachstum genau an. Du solltest im Frühling vertikutieren zu Beginn der Wachstumsphase, meistens ist es März oder April.
Mit der Auflockerung des Bodens können wieder mehr Nährstoffe und Wasser zu den Grasballen einsickern und die Bodenaktivität bessert sich wieder. Der Rasen wird insgesamt viel dichter und auch strapazierfähiger.
Diesen Vorgang kann der Mähroboter nicht ersetzen, da seine Messer nicht den Boden aufritzen, sondern lediglich das Gras darüber schneiden.
Wichtig
Übertreibe das Vertikutieren aber nicht und halte dich an 1-2x pro Jahr. Wenn du zu oft vertikutierst, beschädigst du die Grasballen ständig und das ist für den Wachstum dann logischerweise eher kontraproduktiv.
Wie erleichtert ein Mähroboter die Rasenpflege?
Neben dem Fakt, dass du nicht mehr selber deinen Rasen mähen musst mit dem Mähroboter, ist es auch so, dass die Rasenqualität grundsätzlich steigt. Der Roboter pflegt regelmäßig und gleichmäßig deinen Rasen die ganze Saison lang.
Du brauchst also nur noch 1x statt 2x pro Jahr zu vertikutieren.
Wenn du außerdem einen Roboter mit Kantenschnitt-Funktion besitzt, fällt für dich auch das Trimmen der Rasenkanten weg.
Kann man trotz Rasenroboter vertikutieren?
Zur Rasenpflege sollte unter Einsatz eines Mähroboters 1x pro Jahr im Frühling vertikutiert werden. Es gilt, die Begrenzungs- und Suchkabel nicht zu beschädigen, indem sie unterirdisch in einer Tiefe von mind. 5 cm verlegt oder bei oberirdischer Verlegung für die Dauer des Vertikutierens entfernt werden.
Musst du trotz Rasenroboter noch vertikutieren?
Ja, das solltest du. Mit einem Mähroboter musst du aber nur noch 1x statt 2x pro Jahr vertikutieren.
Wieso musst du trotz Rasenroboter noch vertikutieren?
Das ist ganz einfach: Weil Rasenmähen und Vertikutieren nicht dasselbe ist und dein Rasenroboter nur fürs Rasenmähen gemacht ist.
- Der Rasenroboter schneidet die Grasspitzen und lässt sie als Dünger auf dem Rasen liegen.
- Das Vertikutieren lockert den Boden auf, fördert so die Nährstoffzufuhr für das Gras und reißt Unkraut heraus.
Wann ist der beste Zeitpunkt fürs Vertikutieren?
Am besten machst du das im Frühling, bevor die Wachstumsphase des Rasens beginnt. Das ist meistens im März oder April.
Worauf musst du beim Vertikutieren achten, wenn du einen Rasenroboter hast?
Achte darauf, wie tief du dein Begrenzungskabel verlegt hast
Das einzige, was nebst dem ungeliebten Unkraut zu Schaden kommen kann beim Vertikutieren, sind deine verlegten Begrenzungs- und Suchkabel.
Um deinen Rasen vertikutieren zu können musst du also auf folgendes achten:
- Verlege alle Kabel unterirdisch (bei Verlegung an der Oberfläche müsstest du sie sonst entfernen fürs Vertikutieren und danach wieder anbringen)
- Verlege alle Kabel genug tief unter der Erde: Je nach Hersteller unterscheidet sich die empfohlene Tiefe für das Verlegen der Kabel, damit dein Roboter das Signal noch erkennt. Es sollte aber immer mindestens 5 cm tief verlegt werden
Tipp
Wenn möglich, besser tiefer verlegen. Die angegebenen 5 cm sind das Minimum an Tiefe. Die meisten Mähroboter können das Signal noch aus bis zu 20 cm Tiefe erfassen.
Stelle den Vertikutierer auf die richtige Tiefe ein
Auch bei deinem Vertikutiergerät kannst du die Tiefe einstellen, wie weit die Messer in den Boden ritzen sollen. In der Regel sind zwischen 2-4 mm üblich.
Mehr ist nicht empfehlenswert, da du sonst die Grasballen zu tief an der Wurzel beschädigst, als dass sie wieder nachwachsen könnten.
Hinweis
Wenn dein Rasen nicht allzu verfilzt ist, was bei der Nutzung eines Rasenroboters mit der Zeit immer weniger der Fall sein sollte, reichen 2 mm Tiefe gut fürs Vertikutieren.
Was musst du nach dem Vertikutieren tun?
Die Reihenfolge der Rasenpflege nach dem Vertikutieren ist ebenso wichtig wie das Vertikutieren selbst.
Du solltest Rasen nachsäen, Kalk zum Boden geben und einmal zusätzlich den Rasen düngen.
In welchen Zeitabständen du das machen solltest und weitere Tipps, um dir das Vertikutieren zu erleichtern, findest du in diesem ausführlichen Artikel dazu: Muss ich bei einem Mähroboter noch vertikutieren?
Worauf du beim Vertikutieren achten solltest, wenn du einen Mähroboter hast
Wenn du bei deinem Mährobotermodell mit Begrenzungskabeln arbeitest, dann ist es ganz wichtig, dass du diese beim Vertikutieren nicht beschädigst. Achte also vor dem Vertikutieren unbedingt darauf, wo die Kabel sich genau befinden.
Merke dir außerdem vor allem die Reihenfolge nach dem Vertikutieren, denn das ist wichtig für das Wachstum deines Rasens:
- Sähe direkt nach dem Vertikutieren Rasen nach, damit sich die entstandenen Lücken schnell wieder schließen können.
- Gebe Kalk zum Boden etwa 1-2 Wochen nach dem Vertikutieren, um Mooswachstum zu vermindern.
- Dünge den Rasen 1x ein paar Wochen nach dem Kalken. Warte damit, bis der Rasen sich vom Vertikutieren vollständig erholt hat und die Lücken sich geschlossen haben.
Ist Vertikutieren beim Rasen wirklich so wichtig?
Dazu gibt es natürlich auch verschiedene Meinungen. Für das Wachstum des Gras auf deinem Rasen ist Vertikutieren wichtig, da sonst andere Pflanzen, wie Unkraut oder Moos, schnell überhandnehmen.
Es ist aber ein bisschen Geschmackssache, was für ein Aussehen du für deinen Rasen anstrebst und was dir wichtig ist. Strebst du einen perfekten Golfrasen an oder möchtest du eher einen wilden Garten, gerade so wie alles wächst?
Für einen Golfrasen bleibt dir das Vertikutieren nicht erspart, für eine wilde Wiese hingegen schon.
Vertikutieren ist immer mühsam? – Tipps, wie du es dir einfacher machen kannst:
Auch ohne, dass der Mähroboter gleich selbst vertikutiert, gibt es ein paar Tipps, die dir die anstrengende Arbeit erleichtern:
- Vertikutiere nur, wenn der Rasen komplett trocken ist
- Gute Vertikutiermaschinen sind Gold wert. Achte darauf, gutes Equipment zu verwenden und die Messer regelmäßig zu schärfen.
- Stelle die Messer auf die richtige Höhe ein, sodass sie nicht tiefer als 3 mm in den Boden eindringen.
- Bearbeite die Rasenfläche einmal der Länge nach und anschließend nochmals quer.
- Verharre nicht zu lange am selben Punkt, sondern fahre möglichst gleichmäßig über den Rasen.
Tipp
Wenn du dir selber keinen teuren Vertikutierer leisten möchtest, weil du ihn eh nur dieses eine Mal im Frühling benutzt, dann kannst du dir auch Vertikutierer in einem Baumarkt oder Gartencenter ausleihen. Die Geräte sind dann auch immer gut gewartet und du sparst dir Platz in der Aufbewahrung.
Worauf du bei der Pflege deines Rasens mit dem Mähroboter sonst noch achten solltest
Egal welchen Mähroboter du hast, das Messer stumpft sich mit der Zeit immer ab. Denke daran, das Messer deines Mähroboters etwa 2-3 Mal pro Jahr zu schärfen.
Es ist auch besser, wenn du den Roboter an trockenen Tagen fahren lässt und in Abständen von 2-3 Tagen.
Der Rasenschnitt, den dein Roboter beim Mähen hinterlässt, düngt zwar deinen Rasen gleich mit. Jedoch ist es trotzdem ratsam, 1x im Frühling bei Beginn der Wachstumsphase deines Rasens zusätzlich Dünger zu verteilen.
Auch nicht ganz vernachlässigbar sind die Rasenkanten: Hat dein Roboter eine Kantenschnitt-Funktion, dann läuft das meistens von alleine. Falls dein Roboter diese Funktion nicht hat, rate ich dir, ab und an die Rasenkanten selber nachtrimmen.
Woher kommen diese Erdhügelchen auf dem Rasen?
Findest du oft Erdhügelchen auf deinem Rasen und weißt nicht, woher die kommen? Es kommt immer wieder vor, dass sich Maulwürfe oder Wühlmäuse in heimische Gärten einnisten. Die Hügelchen können von ihnen stammen.
Wühlmäuse gelten als Schädlinge, da sie auch dein Gemüse fressen. Maulwürfe hingegen helfen dir sogar eher in der Schädlingsbekämpfung, da sie Schnecken und andere Insekten fressen. Maulwürfe lockern durch ihre Gänge auch den Boden auf, sozusagen eine natürliche Vertikutierung.
Achtung
Maulwürfe sind bedrohte Tiere und daher geschützt. Finde also zuerst heraus, welche Tierart in deinem Garten lebt, bevor du mit Vertikutieren oder mit der Vertreibung der Tierchen beginnst.
Wenn du Maulwürfe hast, kannst du dich geehrt fühlen: Maulwürfe im Garten sind ein Zeichen für einen gesunden Boden, ansonsten würden sich die anspruchsvollen Tierchen gar nicht dort einnisten.
Nachteil: Dein gepflegter Rasen wird bald etwas hügeliger aussehen, weshalb du die neuen Gäste vielleicht trotzdem wieder loswerden möchtest.
Tipp
Um die tierischen Eindringlinge loszuwerden, kann dir dein Mähroboter behilflich sein. Wühlmäuse und Maulwürfe sind beide sehr empfindlich auf Geräusche. Lass deinen Mähroboter also einfach etwas häufiger fahren und die Tiere werden sich schon bald wieder verziehen.
Fazit
Das Vertikutieren fällt auch mit dem Mähroboter nicht weg, aber du kannst es immerhin auf 1x pro Jahr damit belassen.
Vertikutieren hilft den Gräsern im Rasen sich zu vermehren. Ob du aber einen perfekten Golfrasen anstrebst oder dich Unkraut und Moos eigentlich gar nicht stört, ist auch Geschmackssache.
Das Vertikutieren fällt dir leichter, wenn du folgende Tipps beachtest:
- Fahre möglichst gleichmäßig
- Benutze ein gutes Gerät mit scharfen Messern
- Fahre Längs- und Querbahnen
- Der Rasen sollte komplett trocken sein
