Die Saugleistung ist eine der wichtigsten Eigenschaften von Saugrobotern. Daher möchte ich dir diesen Artikel einmal alles zu diesem Thema erklären und vor allem mit häufigen Missverständnissen aufräumen. Am Ende solltest du einen guten Überblick darüber haben, welche Leistung dein Saugroboter benötigt und was es für Unterschiede gibt.

Die meisten Saugroboter haben eine Saugleistung von 1.500 bis 2.500 Pascal. Mindestens 1.000 Pascal sind notwendig, um feine Haare und Flusen einsaugen zu können. Eine gute Saugleistung ist an einem hohen Pascal-Wert erkennbar, der Saugroboter sollte aber auch möglichst flach aufliegen, sodass ein hoher Unterdruck erzielt werden kann.  

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Faktoren, die eine gute Saugleistung fördern oder beeinträchtigen können. Diese und viele weitere Informationen rund um die Saugleistung erhältst du im folgenden Artikel. 

Welche Saugleistung haben die unterschiedlichen Saugroboter?

Die meisten Saugroboter auf dem deutschen Markt haben eine Saugleistung von 1.500 bis 2.500 Pascal. Hier eine kurze Übersicht der besten Modelle:

Modell Saugleistung Preis Details
Airrobo T10+ 2500 350 Details
Bagotte BG600 1500 145 Details
BlitzWolf BW-VC1 2200 220 Details
Bluebot Xtreme 3000 400 Details
Conga 6090 Ultra 10000 500 Details
Dreame F9 2500 190 Details
Dreame L10 Pro 4000 300 Details
Ecovacs Deebot Ozmo T8 2000 460 Details
Ecovacs Deebot Ozmo T8 AIVI 2000 500 Details
Eufy Robovac 11S 1300 180 Details
Eufy Robovac 11S Max 2000 200 Details
Eufy RoboVac 30C 1500 250 Details
Honiture Q6 Pro 2000 490 Details
iRobot Roomba 980 1700 400 Details
Laresar L6 Pro 3500 700 Details
Roborock S5 Max 2000 500 Details
Roborock S5 Max weiß 2000 500 Details
Roborock S6 2000 500 Details
Roborock S6 MaxV 2500 440 Details
Roborock S7 2500 530 Details
Roborock S7 schwarz 2500 530 Details
Roborock S7+ 2500 680 Details
Tesvor M1 4000 195 Details
Xiaomi Viomi V2 2100 270 Details

Drei der Saugroboter aus der Tabelle habe ich mir mal herausgepickt und etwas genauer angeschaut, um dir einen erste Eindruck zu geben, ob diese Geräte etwas taugen.

Gut und günstig: Der Eufy RoboVac 11S

Vorteile

  • Gute Reinigungsleistung auf Hartböden
  • Besonders leise
  • Mit 7,2 cm sehr flach
  • Wechselt nahtlos zwischen verschiedenen Bodenarten
  • Erkennt mit BOOSIQ-Technologie stark verunreinigte Stellen
  • Erkennen und Umfahren von Hindernissen per Infrarotsensor
  • Verwendet zweiseitige Bürsten
  • Lange Akkulaufzeit
  • Einfach Nutzung und Konfiguration
  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis

Nachteile

  • Keine Steuerung per App
  • Kein Mapping
  • Schwierigkeiten auf Teppich
  • Keine No-Go-Zonen oder virtuelle Wände
  • Keine physische Begrenzung
  • Navigation per Zufall

Mit 1.300 Pascal und einem Preis von gerade mal 199,99 Euro ist der RoboVac 11S eher am Ende der Nahrungskette, überzeugt jedoch trotzdem durch eine gute Reinigungsleistung. Es gibt keine Steuerung per App, dafür eine Fernbedienung. Die Navigation nach dem Chaosprinzip wird durch eine lange Akkulaufzeit ausgeglichen. 

Auf Hartboden ist die Reinigung ordentlich, lediglich auf Teppichen kommt der RoboVac 11S nicht gut zurecht. Allerdings ist das ein Problem, mit dem viele Saugroboter zu kämpfen haben. 

Sehr überzeugend: Der Xiaomi Viomi V2

Vorteile

  • Gute Saugleistung
  • Einfache Bedienung per App
  • Intelligente Navigation per LDS
  • Virtuelle Grenzen/No-Go-Areas und Raumeinteilung
  • Spotfunktion zur gezielten Reinigung verschmutzter Stellen
  • Integrierte Wischfunktion
  • Großer Wassertank (560 ml)
  • Einstellbare Saug- und Wischleistung
  • Lässt sich mit unterschiedlichen Behältern ausstatten (600 ml Schmutz, 560 ml Wasser, 300 ml Schmutz + 200 ml Wasser Hybridtank)
  • Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis

Nachteile

  • Schwacher Akku
  • Kein Multimapping
  • Kein Bumper am Laser-Turm
  • In Timer-Funktion lässt sich nur Uhrzeit aber nicht Wochentag einstellen
  • Gleichzeitig Wischen und Saugen nur mit Hybridtank

2.100 Pascal für gerade einmal 269,99 Euro sind wirklich überzeugend und auch die Saugleistung ist sehr gut. Ob feine Haare oder grober Schmutz: Der Xiaomi Viomi V2 erzielt ein tolles Reinigungsergebnis. 

Die Bedienung ist zudem sehr benutzerfreundlich per App möglich und die Laser-Navigation ist äußerst effizient. Der Akku könnte dagegen etwas ausgebaut werden, dafür hat das Gerät aber zusätzlich noch eine integrierte Wischfunktion.

Bestwert: Der Conga 6090 Ultra

Vorteile

  • Außergewöhnliche Saugleistung von 10.000 Pascal
  • Multi-Mapping
  • Intelligente Navigation per LDS
  • Automatische Teppich-Erkennung
  • Virtuelle Grenzen/No-Go-Areas
  • Virtuelle Grenzen/No-Go-Areas und Raumeinteilung
  • Gut geeignet für Tierhaare
  • Riesiger Akku

Nachteile

  • Hoher Preis
  • Nicht für den privaten Gebrauch
  • Vergleichsweise laut (64 dB)
  • Schlechte und unausgereifte App die nur teilweise übersetzt ist

Der Conga 6090 Ultra macht seinem Namen alle Ehre und besitzt zumindest nach meiner Recherche die höchste Saugleistung, die ein Saugroboter aktuell auf dem Markt hat. Durch unglaubliche 10.000 Pascal müsste der Saugroboter eigentlich eine perfekte Reinigung erzielen. 

Mit dem Ergebnis kann man auch mehr als zufrieden sein, aber ein so immenser Unterschied zu den anderen Saugrobotern, rund um 2.000 bis 2.500 Pascal, liegt dann doch nicht vor. Die meisten Verunreinigungen werden durch eine solche Saugkraft bereits ausreichend entfernt, weshalb 10.000 Pascal das Ergebnis kaum weiter verbessern können. 

Woran erkenne ich eine gute Saugleistung? 

Bei den meisten Herstellern wird die Saugkraft in Pascal angegeben. Dieser Wert beschreibt die Druckdifferenz und somit den Unterdruck, der beim Saugen entsteht. Je größer dieser ist, desto höher auch die Kraft, mit welcher der Schmutz vom Boden angesaugt wird. An diesem Wert kannst du dich also grob orientieren, allerdings ist es leider kein festes Kriterium. 

Jeder Hersteller misst den Pascal-Wert auf eine unterschiedliche Art und Weise. Für die Messungen gibt es keine verbindlichen Standards, wo genau gemessen wird und mit welcher Methode. Auch undichte Bauteile, die eine Messung beeinflussen können, werden nicht klar definiert.

Daher lässt sich zwar sagen, dass ein hoher Pascal-Wert eine stärkere Saugkraft verspricht, als ein niedrigerer Wert, feine Unterschiede beispielsweise zwischen dem Roborock S5 Max (2.000 Pascal) und dem Xiaomi Viomi V2 (2.100 Pascal) machen in der Praxis aber wohl kaum einen Unterschied. Da solltest du dann eher auf die Bauweise und Verarbeitung achten.

Liegt der Saugroboter flach auf dem Boden auf, sodass kaum Luft hineinströmen kann, dann erzeugen 2.000 Pascal einen höheren Unterdruck, als bei einem Roboter, der durch hohe Reifen einen relativ breiten Schlitz zum Boden bildet. Derselbe Pascal-Wert kann also zu unterschiedlichen Reinigungsergebnissen führen. 

Welche Saugkraft sollte ein Saugroboter haben?

Ein Saugroboter sollte mindestens eine Saugleistung von 1.000 Pascal besitzen, sodass auch feine Haare und Flusen eingesaugt werden. Die Grenze liegt bei ungefähr 2.500 bis 3.000 Pascal, bei höheren Werten wirst du wohl kaum noch einen Unterschied erkennen, mehr als sauber geht schließlich nicht. Wenn du den Saugroboter regelmäßig (im besten Fall täglich) einsetzt, wird sich kein Schmutz am Boden festsetzen, der eine höhere Saugkraft erforderlich macht. 

Welche Faktoren beeinflussen die Saugleistung?

Oben habe ich das Thema schon ein bisschen angerissen, da hier will ich dir mal genauer erklären, welche Faktoren außer der eigentlichen Saugkraft, die Saugleistung beeinflussen:

  • Saugmotor
  • Bürsten
  • Konstruktion des Saugroboters
  • Auffangbehälter und Filter

Nur wenn alle Komponenten optimal ineinandergreifen, kann ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Der Saugroboter sollte also einen hohen Unterdruck erzeugen, durch einen Wert von mindestens 1.000 Pascal, möglichst flach auf dem Boden aufliegen und auch Auffangbehälter und Filter müssen regelmäßig gereinigt werden, damit die Luft optimal zirkulieren kann.  

Die Pascal-Werte können übrigens nicht mit denen von klassischen Staubsaugern verglichen werden. Letztere erzielen höhere Ergebnisse, was jedoch notwendig ist, da diese nicht direkt auf dem Boden aufliegen und der Schmutz durch ein langes Rohr geführt werden muss, um in den Auffangbehälter zu gelangen. Es bedeutet also nicht, dass klassische Staubsauger eine bessere Saugleistung erzielen. 

Wie gut ist die Saugleistung von Saugrobotern?

Die Meinungen können bei dieser Frage zwar auseinandergehen, ich kann jedoch aus eigener Erfahrung berichten, dass sich die Saugleistung der Roboter in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat. Ein gutes Ergebnis ist natürlich auch von der Navigation und Beschaffenheit der Geräte abhängig, doch insbesondere hochwertige Geräte liefern mittlerweile eine sehr gute Reinigungsleistung.

Aber auch Geräte aus dem Niedrigpreissektor sind von der Saugkraft her so gut, dass haushaltsüblicher Schmutz ausreichend entfernt wird. Der große Vorteil ist natürlich, dass die Saugroboter autonom arbeiten, was du auch gnadenlos ausnutzen solltest. Je häufiger der Roboter fährt, desto weniger Schmutz sammelt sich an und kann sich festsetzen. Ist dein Saugroboter also jeden Tag im Einsatz, dann reichen 1.000 Pascal locker aus. 

Herkömmliche Staubsauger können zwar punktuell noch mit etwas mehr Kraft reinigen, allerdings wird damit auch deutlich unregelmäßiger gesaugt, weshalb die konstante Sauberkeit durch einen Saugroboter vermutlich sogar besser ist. 

Unterschied zwischen Hartboden und Teppich 

Anders verhält es sich natürlich, wenn du Teppiche zu Hause hast. Während auf dem Hartboden die Saugleistung durch häufige Nutzung noch ausgeglichen werden kann, ist es bei Teppichen anders. Hier solltest du auf ein wirklich starkes Gerät zurückgreifen, damit Flusen, Staub und Verunreinigungen aus den Fasern des Teppichs gelöst werden können. 

Auch dabei kommt es natürlich wieder auf die Gesamtkonstruktion des Saugroboters an, die zu einem Teppich passen muss. Du solltest z. B. sehr darauf achten, welche Bürsten bei dem Gerät zum Einsatz kommen. Hier erkläre ich dir genauer, worauf es dabei ankommt.

Du siehst also, dass die Saugkraft nur ein Teil über die Reinigungskraft aussagt. Viel mehr musst du den Saugroboter als Gesamtpaket betrachten. Nur wenn die einzelnen Elemente gut aufeinander abgestimmt sind und gut ineinandergreifen, erzielt dein Saugroboter ein optimales Reinigungsergebnis.

Ähnliche Beiträge