Ich beantworte dir in diesem Artikel, ob sich eine Kabelerkennung bei deinem Saugroboter wirklich lohnt und worauf du achten solltest. Schritt für Schritt gehen wir deiner Frage gemeinsam auf den Grund, sodass du am Ende genau weißt, ob eine Kabelerkennung für dich infrage kommt. 

Eine Kabelerkennung bei Saugrobotern ist eine nützliche Funktion, die jedoch nur bei Saugrobotern mit 3D-Hinderniserkennung zuverlässig funktioniert. Aufgrund der vielen elektrischen Geräte in modernen Haushalten gibt es oftmals viele lose liegende Kabel, an denen sich der Saugroboter festhängen kann, oder er das Gerät gar mitreißen kann, weshalb eine Kabelerkennung heutzutage vorteilhaft ist.

Im Folgenden erkläre ich dir explizit warum die Funktion einer Kabelerkennung absolut sinnvoll, die Technik jedoch aktuell noch nicht unbedingt ausgereift ist. So kannst du die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen und eine Lösung für dich finden.  

Warum sich die Funktion einer Kabelerkennung lohnt

Eine integrierte Kabelerkennung ist absolut sinnvoll, denn in der Regel sind unsere Wohnungen mittlerweile voll mit elektrischen Produkten, die naturgemäß auch ein Kabel zur Stromzufuhr besitzen. Rund um den Fernseher, die Musikbox oder am Schreib- sowie Nachtisch liegen die Kabel oftmals einfach herum.

Jedes offene Kabel stellt eine Gefahr dar, denn wenn es vom Saugroboter angesaugt wird, kann es vorkommen, dass das Gerät mitgeschliffen und beispielsweise die Stehleuchte umschmeißt. Oder aber es zieht die Musikbox aus dem Regal, das Handy fällt vom Nachttisch und der Roboter sorgt eher für neue Probleme.

Viele Geräte saugen das Kabel auch einfach ein und sind dann nicht mehr in der Lage weiterzufahren. An Ort und Stelle schaltet sich der Saugroboter aus und bricht die Reinigung ab. Musst du diesen dann immer wieder von Hand befreien und neu aktivieren, ist das auf lange Sicht störend und die erhoffte Autonomie bleibt auf der Strecke. 

Um all diese Probleme zu verhindern, ist eine Kabelerkennung bei einem Saugroboter eine wirklich sinnvolle Erfindung, sofern diese auch tatsächlich funktioniert, doch dazu später mehr. 

Wie funktioniert eine Kabelerkennung

Ein Saugroboter mit Kabelerkennung wird insbesondere dann als solcher beworben, wenn dieser navigationsfähig und mit einem Objekterkennungssystem ausgestattet ist. Viele Roboter besitzen heutzutage eine Laser- oder Kameratechnik, um sich innerhalb eines Raumes optimal zu orientieren, Hindernisse zu erkennen und die schnellste Reinigungsroute zu finden. 

Dabei wird die Umgebung kartografiert, wodurch dann auch herumliegende Kabel erkannt werden sollen. Allerdings wird hier eher grob vorgegangen, das System erstellt zwar ein Abbild der gesamten Umgebung, jedoch wird dabei der Raum in einer gewissen Höhe gescannt. Stühle, Tische oder Schränke können sehr gut erkannt werden, kleinere Dinge die sich nicht eindeutig vom Boden abheben dagegen nicht.

So wird ein Kabel nicht zwingend als ein Hindernis erkannt und die angepriesene Kabelerkennung funktioniert lediglich bedingt. 

Ist die Kabelerkennung zuverlässig?

Die Technik entwickelt sich immer weiter, jedoch sind Legosteine, Klamotten oder eben Kabel schmal, klein und liegen auf dem Boden auf. Die Sensorik ist oft nicht sensibel genug, um diese immer zu erkennen. Auch Saugroboter mit expliziter Kabelerkennung arbeiten aktuell noch nicht so zuverlässig, dass Kabel jedes Mal auch als solche erkannt werden.

Die Erkennung wird immer besser, aber 100% Sicherheit wird aktuell noch nicht erreicht. Mittlerweile wurde jedoch bereits bei einigen Modellen eine 3D-Hinderniserkennung integriert. Mit dieser sehr neuen Technik können auch feinere Objekte auf dem Boden als Hindernis erkannt werden.

Wie bei jeder neuen Technik gibt es natürlich auch dabei noch einige Schwierigkeiten, welche die Hersteller erstmal in den Griff bekommen müssen. Dazu gehört unter anderem die zu hohe Fehlererkennungsquote. So werden reflektierende Hindernisse, beispielsweise Teppiche häufig fehlinterpretiert. 

Diese werden als Hindernis erkannt, was dann zu einer chaotischen Navigation und ausgelassenen Bereichen führt. 

Warum ist es so schwierig für Saugroboter ein Kabel zu erkennen?

Saugroboter sind dafür ausgelegt, auch über kleine Türschwellen und Teppichkanten fahren zu können. Je nach Modell können so bis zu 2 cm hohe Hindernisse überfahren und bewältigt werden. Solche Kanten und Schwellen sollen natürlich nicht als Hindernis erkannt werden, denn ansonsten wird der dahinterliegende Bereich nicht gereinigt. 

Das Problem ist, dass Kabel in der Regel eine solche Höhe nicht überragen, sondern deutlich kleiner sind, sodass eine klar abgegrenzte Kabelerkennung technologisch nur sehr schwer umzusetzen ist. Der Saugroboter verfügt schließlich über keine Erfahrung, ob das Objekt ein Kabel oder eine Schwelle ist, beides sieht für ihn ähnlich aus. 

So umgehst du Probleme bei Saugrobotern mit schlechter Kabelerkennung

Da kein Hersteller bislang wirklich ein System implementieren konnte, welches zuverlässig und ohne hohe Fehlerquote Kabel als solche erkennt, solltest du ein paar Maßnahmen ergreifen, um es deinem Roboter möglichst leicht zu machen:

Ein Strang statt einzelne Kabel 

Mit einem Kabelbinder oder speziellen Schläuchen kannst du aus einzelnen Kabeln einen dicken Strang erzeugen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dieser vom Saugroboter als Hindernis erkannt wird. Optimal ist es natürlich, wenn die Kabel gleich so platziert werden, dass der Roboter gar nicht erst behindert wird, wenn es jedoch nicht anders geht, dann ist das eine gute Möglichkeit. 

Die Kabel abdecken

Mit Hilfe von Kabelabdeckungen können Bodenprofile erzeugt werden, unter denen die Kabel dann verlegt werden können. Diese werden vom Roboter einfach überwunden, allerdings ist es nicht gerade ein optischer Hingucker, wenn damit deine komplette Wohnung ausgestattet wird. 

Kabel anders verlegen

Eine optisch schöne Lösung ist es dagegen, wenn die Kabel an der Wand direkt über der Fußleiste verlegt werden. Das Kabel kannst du dabei punktuell zum Beispiel mit Kabelschellen oder mit Heißkleber befestigen. Das Kabel fällt dann nicht mehr auf und macht eine Kabelerkennung überflüssig. Du kannst alternativ auch ein Kabelkanal verlegen. Mittlerweile gibt es recht gute selbst lebende Kabelkanäle, die sich sehr einfach verlegen lassen.

Falls du Lust hast dir etwas mehr Arbeit zu machen: Eine noch elegantere Lösung sind spezielle Sockel- oder Fußleisten mit integriertem Kabelkanal.

Lösung per App

Saugroboter die eine Kabelerkennung besitzen sollen, verfügen meistens über ein Navigationssystem, welches die Umgebung kartografiert und die Karte abspeichert. Bei vielen besseren Geräten kannst du diese dann in einer App einsehen und Bereiche festlegen, die nicht vom Saugroboter befahren werden sollen. Bereiche mit Kabelsalat können so ausgegrenzt werden. 

Es gibt aber auch noch viele weitere Methoden, um bestimmte Bereiche auszuschließen, wie beispielsweise Magnetbänder. Weiter Informationen dazu findest du hier.

Fazit

Die Kabelerkennung ist bei Saugrobotern ein Feature, welches noch weiter ausgebaut werden muss, bevor es wirklich zuverlässig verwendet werden kann. Die Intelligenz der Roboter hat sich in den letzten Jahren jedoch rasant verbessert, weshalb es mit Weiterentwicklung der 3D-Hinderniserkennung bald schon eine sehr gute Lösung gibt.

Diese erkennt bereits jetzt kleine Legosteine und umfährt diese, weshalb Kabel ebenfalls kein Problem sind. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob sich die Anschaffung aufgrund eines höheren Preises wirklich lohnt. Eine aufgeräumte Umgebung ist relativ schnell hergestellt und auch Kabel können zügig so verlegt werden, dass sie dem Sauger nicht in die Quere kommen.

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