Die richtige Reinigung, Wartung und Pflege ist bei Saugrobotern besonders wichtig, da diese oft ohne Aufsicht arbeiten und eventuelle Mängel nicht so schnell auffallen wie bei anderen technischen Geräten. Dieser Artikel verschafft einen guten Überblick darüber, wie man einen Saugroboter richtig pflegt, damit er lange in einem guten Zustand erhalten bleibt. 

Der Saugroboter sollte nach jedem Saugvorgang grob gereinigt werden. Dazu gehört das Ausleeren und Auswaschen des Staubbehälters und das Ausklopfen des Filters. Weitere regelmäßig notwendige Arbeiten sind das Säubern und Austauschen einzelner Bestandteile und das Reinigen der Sensoren.

Was erst einmal nach viel Arbeit klingt, ist auf den zweiten Blick gar nicht so aufwändig. Jedoch kannst du auch viel falsch oder unnötig kompliziert machen, wenn du unbedarft an die Pflege deines Saugroboters herangehst. Deshalb gebe ich dir in diesem Artikel eine ausführliche Anleitung und ein paar Tipps an die Hand, mit denen die Wartung deines Saugroboters in nullkommanichts ein Kinderspiel wird. 

Anleitung zur Reinigung, Wartung und Pflege deines Saugroboters

Nur, weil dein Saugroboter selbstständig arbeiten kann, bedeutet das nicht, dass er überhaupt nicht auf deine Hilfe angewiesen ist. Doch das ist tatsächlich vielen nicht bewusst und sie verkürzen die Lebensdauer ihres Saugroboters und nehmen unwissend drastische Verschlechterungen der Saugleistung in Kauf. 

Ich habe dir die notwendigen Arbeiten einmal übersichtlich in verschiedene Zeitabstände eingeteilt, in denen sie erledigt werden sollten:

Täglich: 

  • Staubbehälter leeren
  • Filter ausklopfen

Wöchentlich: 

  • Saugroboter inklusive Bumper abwischen
  • Bürsten und Sensoren kontrollieren und gegebenenfalls von Staub und ähnlichem befreien
  • Staubbehälter mit Wasser durchspülen

Monatlich: 

  • Seiten-, Hauptbürsten und den Filter auf Funktion kontrollieren und gegebenenfalls austauschen, durchspülen und trocknen lassen
  • Die Ladestation und deren Sensoren reinigen 
  • Gegebenenfalls Kameras oder Laser reinigen
  • Räder und Radgehäuse kontrollieren und reinigen 

Alle drei Monate: 

  • Bei regelmäßiger Nutzung spätestens jetzt den Filter austauschen 

Jedes halbe Jahr: 

  • Spätestens jetzt die Seitenbürsten austauschen (bei hochflorigen Teppichen schon früher)

Jährlich: 

  • Die Hauptbürsten austauschen
  • Den Akku überprüfen und gegebenenfalls austauschen oder austauschen lassen

Grundsätzlich gilt für alle Wartungs- und Pflegearbeiten, dass die Häufigkeit, in der sie erledigt werden sollten, von der Intensität der Benutzung deines Saugroboters abhängt. Auch deine Lebensumstände spielen eine Rolle. Falls du Haustiere hast oder Allergiker in deinem Haushalt leben, solltest du die Pflegearbeiten in kürzeren Zeitabständen erledigen.

Die Oberfläche, die Räder und den Bumper deines Saugroboters mit einem Mikrofasertuch reinigen

Mit der Zeit sammelt sich der Staub nicht nur in deinem Saugroboter, sondern auch auf und unter deinem Gerät. Damit dieser sich nicht weiter in deiner Wohnung verteilt und dein Saugroboter gepflegt aussieht solltest du ihn regelmäßig auf der Ober- und Unterseite abwischen. 

Dafür verwendest du am besten nur ein mit Wasser angefeuchtetes – nicht nasses! – Mikrofasertuch oder ein sanftes Putzmittel, das die Oberfläche des Saugroboters nicht angreift. Diese besteht meistens aus Kunststoff oder Hartglas. 

Auch der Bumper, die Räder und das Radgehäuse sollten vorsichtig mit einem Tuch gereinigt werden. Sollten sich Haare oder ähnliches in den Rädern verfangen haben, kannst du diese mit einer Schere entfernen.

Vergiss nicht, die Ladestation deines Saugroboters ebenfalls gelegentlich durch Abwischen zu reinigen.

Bei allen Reinigungsarbeiten ist besonders wichtig, dass kein Wasser an die Kontakte, Sensoren, Kamera oder Laser deines Saugroboters gelangt.

Den Staubbehälter regelmäßig leeren 

Mit dem regelmäßigen Ausleeren und dem gelegentlichen grob auswaschen ist schonmal viel getan, aber auch den Staubbehälter solltest du regelmäßig gründlich reinigen. 

Übrigens leerst du den Behälter am besten immer draußen oder direkt in einer Mülltüte aus, damit sich der Staub beim leeren in dem Mülleimer nicht direkt wieder zu großen Teilen in der Luft verteilt. 

Auch die gründliche Reinigung führst du am besten draußen durch. Diese ist neben dem Ausleeren und Auswischen deshalb so wichtig, da die meisten Staubbehälter verwinkelt sind und viele Bereiche haben, an die du nur mit einem Wattestäbchen oder Druckluftspray für Elektronik kommst. Den Staubbehälter solltest du dabei auf keinen Fall in die Spülmaschine tun, da er dadurch deutlich schneller kaputt gehen würde.

Den Filter mit einer Bürste reinigen und regelmäßig austauschen 

Der Filter gehört mit zu den wichtigsten Bestandteilen deines Saugroboters. Er sorgt dafür, dass sich Staubpartikel und Allergene nicht wieder mit der Abluft in deiner ganzen Wohnung verteilen. Deshalb ist es auch besonders wichtig, dass du den Filter regelmäßig reinigst und kontrollierst, ob er noch intakt ist. 

Den Filter klopfst du, wie den Staubbehälter, direkt in einer Mülltüte aus und reinigst ihn, falls der Filter deines Saugroboters wasserfest ist, vorsichtig mit Wasser und einer kleinen Bürste. Falls er nicht wasserfest ist, reinigst du ihn nur mit einer Bürste. Wenn du deinen Filter mit Wasser gereinigt hast, ist es besonders wichtig, dass du ihn vor dem Einsetzen komplett durchtrocknen lässt. 

Nach spätestens drei Monaten solltest du den Filter auf jeden Fall austauschen, egal in welchem Zustand er sich befindet und wie intensiv du ihn gepflegt hast. 

Eine ausführliche Anleitung dazu, wie oft du den Filter deines Saugroboters wechseln solltest und wie genau du ihn austauschen kannst, findest du hier

Die Sensoren,Laser und Kameras deines Saugroboters trocken abwischen

Dein Saugroboter verfügt über eine Vielzahl an verschiedenen Sensoren und eventuell Laser und Kameras mit verschiedenen Funktionen. Die Sensoren verhindern beispielsweise, dass dein Saugroboter gegen Möbel fährt, helfen ihm, sich zu orientieren oder verhindern, dass er Abgründe herunterfällt. Sind die Sensoren oder Kameras verschmutzt, können einzelne oder alle diese Funktionen ausfallen und deinem Saugroboter zum Verhängnis werden.

Wische die Sensoren, Laser und Kameras mit einem trockenen Mikrofasertuch ab. Wenn du sie besonders gründlich reinigen willst, kannst du dies mit einem Druckluft-Spray für Elektrogeräte tun. Auch Wattestäbchen haben sich bei einer gründlichen Reinigung schon oft als hilfreich erwiesen.

Vergiss bei der Reinigung nicht, dass die Ladestation deines Saugroboters auch über Kontaktsensoren verfügen, die gereinigt werden müssen. 

Die Hauptbürsten deines Saugroboters mit einem Kamm auskämmen 

Die Hauptbürsten deines Saugroboters befinden sich direkt vor dem Saugeingang deines Roboters und sind somit besonders starken Verschmutzungen ausgesetzt. Insbesondere falls sich Haustiere in deinem Haushalt befinden. 

Die gröbsten Verschmutzungen, wie beispielsweise lange Haare, kannst du mit einer Schere oder vorsichtig mit einem Teppichmesser zerschneiden und entfernen.

Die restlichen Verschmutzungen kannst du mit einem groben Kamm auskämmen und dann die Bürsten gegebenenfalls in lauwarmes Wasser einlegen und mit ein bisschen Spülmittel reinigen. Dabei ist besonders wichtig, dass du die Bürsten vor dem Einsetzen komplett durchtrocknen lässt.

Die Seitenbürsten deines Saugroboters mit Wasser und Spülmittel reinigen

Die Seitenbürsten lassen sich zum Wechseln oder Reinigen meist ganz einfach abschrauben oder abziehen. Diese Funktion solltest du auch nutzen, da sich oft Dreck im Gewinde ansammelt und sich dieser durch das Entfernen der Bürsten besser entfernen lässt. 

Die Bürsten können, ebenso wie die Hautbürsten, mit lauwarmem Wasser und ein bisschen Spülmittel gereinigt werden. Auch sie sollten komplett durchgetrocknet sein, bevor du sie wieder einsetzt. 

Sobald einzelne Borsten abknicken oder herausfallen, solltest du die Seitenbürsten austauschen.

Den Akku deines Saugroboters überprüfen und wechseln 

Um herauszufinden, ob du den Akku deines Saugroboters auswechseln solltest, ist es wichtig, dass du regelmäßig beobachtest, ob dein Saugroboter noch dieselbe Leistung zeigt wie früher. Manche Modelle zeigen auf Fehlercodes an, die darauf hinweisen, dass etwas mit der Batterie nicht stimmt. 

Fährt dein Saugroboter gar nicht erst los oder muss deutlich früher an der Ladestation neue Energie tanken, ist es an der Zeit, dass du den Akku wechselst. 

Allerdings solltest du vorher überprüfen, ob du andere Reinigungs- und Wartungsarbeiten regelmäßig und fachgerecht durchgeführt hast. Auch ein verdreckter Roboter, ein verstopfter Filter oder ein voller Staubbehälter führen zu erhöhtem Energieverbrauch oder schlechterer Saugleistung.

Solltest du tatsächlich den Akku wechseln müssen, kannst du dies bei einigen Modellen selbst erledigen. Der Akku befindet sich unter einer, meist fest geschraubten, Platte an der Unterseite deines Saugroboters. Dort kannst du ihn einfach entnehmen und durch einen neuen Akku, der laut Hersteller für deinen Saugroboter geeignet ist, austauschen. 

Wichtig: Den alten Akku darfst du nicht in deinem gewöhnlichen Hausmüll entsorgen. Du solltest ihn zum Beispiel bei einer Sammelstelle für Elektroschrott abgeben.

Falls du dir das Austauschen des Akkus selbst nicht zutraust, kannst du ihn auch von einem Service austauschen lassen. Dies wird allerdings etwas teurer. 

Die wichtigsten Regeln für die Wartungs- und Reinigungsarbeiten an deinem Saugroboter 

  • Am besten reinigst du den Saugroboter selbst und seine Bestandteile immer draußen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass der ganze Staub und Schmutz wieder dort landet, wo der Saugroboter ihn zuvor beseitigen sollte. 
  • Gehe bei allen Reinigungsarbeiten sehr vorsichtig vor. Dein Saugroboter ist ein empfindliches und meist teures Elektrogerät. Deshalb solltest du immer darauf achten, dass du bei der Reinigung nicht mit zu viel Druck arbeitest und dich an die Herstellervorgaben in der Anleitung hälst. Beim Säubern vorsichtig vorzugehen erspart dir so manches Ersatzteil oder rettet deinem Saugroboter gegebenenfalls das Leben – Vor allem, wenn Wasser im Spiel ist.
  • Verwende immer die Original-Ersatzteile. Ich weiß, es ist verlockend, aber du solltest wirklich darauf achten, dass du keine Ersatzteile verwendest, die nicht vom Hersteller deines Saugroboters kommen. Denn diese haben aufgrund des günstigeren Preises meist schlechtere Qualität. In diesem Fall musst du sie ohnehin öfter austauschen, als Original-Ersatzteile und du liegst bei denselben Ausgaben.
  • Die besten Pflege- und Wartungsarbeiten bringen nichts, wenn sie nicht regelmäßig durchgeführt werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass du nichts vergisst. Am besten machst du dir eine kleine Liste mit den regelmäßigen Wartungsarbeiten und trägst dir unregelmäßigere Termine in deinem Kalender ein. Am besten machst du dir gleich Erinnerungen in deinem Handy, denn ansonsten kann es schnell passieren, dass besonders kleinere Arbeiten im Alltag untergehen. 
  • Du solltest bei Reinigungsarbeiten mit Wasser vor dem Einsetzen immer darauf warten, bis  alles trocken ist. Filter, Staubbehälter und Co. können in nassem Zustand die Elektronik beschädigen und dazu führen, dass dein Saugroboter frühzeitig den Geist aufgibt.

Daran erkennst du, dass du deinen Saugroboter warten musst

Die Saugleistung lässt nach: Ist der Filter verstopft, der Akku kaputt oder der Staubbehälter voll, kann dies dazu führen, dass dein Saugroboter kaum oder gar nicht mehr saugt. 

Die Seitenbürsten zeigen in die falsche Richtung: Falls mit deinem Filter, dem Akku und dem Saugbehälter alles in Ordnung ist und du trotzdem noch Staub und Krümel nach dem Saugvorgang findest, kann dies an den kaputten Seitenbürsten liegen. Wenn diese in die falsche Richtung, beispielsweise nach oben zeigen, können sie den Schmutz nicht mehr richtig in die Saugöffnung schieben. 

Allergische Reaktionen trotz regelmäßiger Saugvorgänge: Falls du selbst Allergiker bist oder ein Allergiker in deinem Haushalt lebt und trotz regelmäßiger Saugvorgänge allergische Reaktionen zeigt, ist dies ein Indiz dafür, dass du deinen Saugroboter warten solltest. Vielleicht ist der Filter kaputt und muss ausgetauscht werden oder der Saugroboter selbst verstaubt und verteilt so Allergene und Schmutz in deiner Wohnung. 

Der Saugroboter stürzt, fährt gegen Wände oder ignoriert Virtual Walls: Dieses Verhalten deines Saugroboters weist darauf hin, dass du dringend die Sensoren, Laser und Kameras deines Saugroboters und oder deiner Virtual Walls reinigen solltest. Sind diese Verschmutzt, können sie nicht wie gewohnt arbeiten und können zu fatalen Beschädigungen an deinem Saugroboter führen.

Diese Hilfsmittel brauchst du für die Pflege deines Saugroboters

Im Laufe der Zeit haben sich einige Hilfsmittel als besonders nützlich bei der Pflege von Saugrobotern herausgestellt. Im folgenden zähle ich dir die wichtigsten Hilfsmittel auf und erläutere ihre Funktion. 

  • Druckluftspray für Kleinelektronik: Dieses praktische Spray bekommst du im Baumarkt oder im Elektro-Fachhandel deines Vertrauens. Es ist besonders praktisch um verwinkelte oder empfindliche Stellen deines Saugroboters zu reinigen. Besonders für die Reinigung der Sensoren, Laser und Kameras ist es praktisch, da es ohne die Anwendung von Wasser gründlich reinigt.
  • Wattestäbchen: Wattestäbchen sind deshalb besonders praktisch, weil du sie vermutlich ohnehin schon Zuhause hast und sie dir helfen deinen Saugroboter bis in die kleinste Ecke schonend zu reinigen. 
  • Mikrofasertuch: Auch ein Mikrofasertuch wirst du vermutlich schon Zuhause haben. Es ist in der Reinigung besonders sanft und nimmt Staub besonders gut und leicht auf, sodass sie dein Gerät auch ohne Wasser gründlich reinigen.
  • Zahnbürste: Wann immer von einer “kleinen Bürste” die rede ist, kannst du einfach eine handelsübliche Zahnbürste verwenden. Am besten wählst du dabei eine “weiche” Variante, da diese besonders schonend für die Einzelteile deines Saugroboters ist.
  • Glasreiniger: Ein einfacher Glasreiniger ist für die Oberfläche der meisten Saugroboter völlig ausreichend und befindet sich vermutlich auch schon in deinem Haushalt. 

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