Die Frage, wie lange ein Saugroboter für einen Raum braucht, spielt in meinem Alltag zumeist keine große Rolle, weil ich meinen Roboter normalerweise nur laufen lasse, wenn ich selbst nicht Zuhause bin. Wie du wahrscheinlich auch selbst schon erlebt hast, kann es mitunter aber eben doch einmal relevant werden, wie viel Zeit der Roboter für seine Arbeit benötigt – z.B. weil sich spontan Besuch ankündigt hat. In diesem Artikel will ich mich deshalb einmal ganz dem Thema “Arbeitstempo” widmen. Wie lange also braucht ein Saugroboter im Schnitt pro Raum?

Saugroboter der neuesten Generation brauchen für einen ca. 25 m² großen Raum im Schnitt zwischen 15 und 30 Minuten. Ältere Saugroboter-Modelle mit weniger hochentwickelter Sensorik können zur Reinigung einer Fläche derselben Größe bis zum Vierfachen dieser Zeit, also bis zu zwei Stunden, beanspruchen.

Wie viel Zeit dein Saugroboter zur Reinigung eines Raumes benötigt, wird dabei von einer ganzen Reihe von Faktoren bestimmt. Zum einen sind natürlich äußere Faktoren wie die Größe und Beschaffenheit des jeweiligen Raumes von Bedeutung. Zum anderen hängt es aber auch sehr stark von den Eigenschaften deines Saugroboters selbst ab. Im Folgenden möchte ich dir die Faktoren näherbringen, die sich auf die Arbeitsgeschwindigkeit bzw. Arbeitseffizienz deines Saugroboters im Einzelnen auswirken.

Diese Faktoren bestimmen, wie lang dein Saugroboter für einen Raum braucht

Wie oben gesehen, können sich Saugroboter in ganz erheblichem Maße in ihrer Arbeitseffizienz unterscheiden. Mindestens in demselben Maße können sich aber auch Räume dahingehend unterscheiden, wie viel Arbeitszeit sie dem jeweiligen Saugroboter abverlangen. Ich habe dir hier jetzt einmal die wichtigsten Faktoren, die das Arbeitstempo von Saugrobotern bestimmen, in einer Liste zusammengetragen:

Räumliche Gegebenheiten:

  • Verwinkelung und Anzahl der Hindernisse
  • Quadratmeterzahl
  • Art des Bodenbelags

Eigenschaften des Saugroboters

  • Komplexität der Sensorik und Fahrstrategie
  • Timer
  • Fahrgeschwindigkeit

Typische Probleme, mit denen dein Saugroboter in deinem Wohnraum umgehen muss

Am wohlsten dürfte sich dein Saugroboter in einem leeren, runden Raum mit hartem, glattem Untergrund fühlen. Ich nehme allerdings an, dass du deinem Roboter solch ein ideales Terrain zumindest nicht durchgängig bieten kannst.

Schließlich stehen und liegen ja bei uns allen Möbel und Teppiche herum, gibt es Stufen und unzugängliche Winkel, die den Saugroboter bei seiner Arbeit ausbremsen, und nicht nur das:

Mit jedem Hindernis wächst auch die Gefahr, dass sich dein Saugroboter irgendwo festfährt und von dir wieder befreit werden muss.

Wieso ausgerechnet Sofas in dieser Hinsicht zum Problem werden können, wird dir übrigens hier sehr detailliert erklärt.

Interessant finde ich in diesem Kontext auch, dass Sofas, Tische, enge Winkel etc. den Roboter gar nicht deshalb so viel Zeit kosten, weil er diese aufwendig umfahren muss. Schuld am Zeitverlust ist nämlich vielmehr die jeweils individuelle Verteilung solcher Barrieren in den einzelnen Wohnungen.

Denn diese verhindert, dass Saugrobotern ein auf alle Räume passendes Bewegungsmuster einprogrammiert werden kann. Die Folge sind unzählige Umwege. (Wie ich weiter unten noch ausführe, wurde inzwischen aber eine Lösung für dieses Problem gefunden.)

Die Reinigungsdauer wächst nicht proportional zur Raumgröße

Dass Saugroboter mit steigender Quadratmeterzahl auch mehr Zeit für ihre Arbeit benötigen, ist erst einmal banal. Schon etwas weniger banal ist allerdings der Umstand, dass die Reinigungsdauer keineswegs proportional zur Raumgröße wächst.

Zu berücksichtigen ist hier nämlich, dass Saugroboter nur eine begrenzte Fläche pro Akkuladung reinigen können – je nach Modell und Untergrund zwischen 40 und etwas mehr als 200 m². Bei einer Ladezeit von zwei bis sechs Stunden wird dem Schmutz durch einen leeren Akku also eine enorme Gnadenfrist gewährt!

Übrigens kann dem Schmutz in deiner Wohnung noch ein längerer Aufschub zuteil werden, wenn du hochflorige Teppiche hast. Es kommt nämlich nicht selten vor, dass Saugroboter sich in langen Teppichfasern verheddern und auf diese Weise zum Pausieren gezwungen werden.

Teppichböden verlangsamen den Saugroboter

Teppichboden verlangsamt aber auch ganz grundsätzlich das Fortkommen deines Saugroboters. Auf Laminat, Fließen und Co. brauchen Saugroboter zur Fortbewegung wie auch zum Saugen nämlich nur einen Bruchteil der Energie, die sie auf einem Teppichboden aufbringen müssen. Ganz grundsätzlich gilt dabei: Je niederfloriger und fester dein Teppich, desto weniger stellt er ein Hindernis für deinen Saugroboter dar.

Eine Ausnahme können hier allerdings – ganz unabhängig von ihrer Faserlänge – schwarze Teppiche bilden, da sie die Zeit, die ein Saugroboter zur Zimmerreinigung benötigt, mitunter sogar verkürzen.

Wie du vielleicht schon mal gehört hast, identifizieren Saugroboter schwarze Teppiche nämlich häufig mittels spezifischer Sensoren als Abgründe, also z.B. als einen Treppenabgang und umfahren diese entsprechend ihrer Programmierung.

Hier kannst du dir anschauen, wie du deinem Saugroboter die Angst vor schwarzen Teppichen austreiben kannst:

Komplexere Sensorik heißt weniger Umwege

Auf Seiten des Saugroboters lässt sich die Komplexität der Sensorik als derjenige Faktor ausmachen, der den größten Einfluss auf die benötigte Reinigungszeit ausübt.

Vom Entwicklungsstand und der Qualität der Sensorik hängt es nämlich ganz entscheidend ab, auf welche Weise sich dein Saugroboter im Raum orientieren und damit letztlich auch wie effizient er sich durch deine Wohnung bewegen kann. Es lassen sich dabei die folgenden Navigationsweisen bzw. Fahrstrategien von Saugrobotern unterscheiden:

Fahrweise:

  • Random-Strategie
  • Geordnete Bahnen (Karten-Navigation)

Orientierung:

  • Kamera-Navigation
  • Laser-Distanz-Sensor-Navigation
  • Gyroskop-Navigation
  • Infrarot-Navigation

Zum Teil werden auch mehrere Orientierungs-Methoden parallel verwendet.

Darüber hinaus gibt es noch die Wandverfolgung und Spiralfahrt, die allerdings zusätzliche Navigationsweisen darstellen, die von Saugrobotern in bestimmten Situationen eingesetzt werden.

So funktioniert die Random-Strategie bei Saugrobotern

Was für menschliches Verhalten mitunter gelten mag, gilt in jedem Fall für Saugroboter, die im Random-Modus fahren: Der Wahnsinn hat Methode. Die chaotische Fahrweise, die bei Saugrobotern, die der Random-Strategie folgen, zu beobachten ist, stellt nämlich keineswegs ein Versehen dar.

Der Roboter erzielt mit dieser Strategie ja auch – zumindest in Sachen Sauberkeit – erstaunlich gute Resultate. In Sachen Arbeitseffizienz sieht die Sache allerdings schon wieder etwas anders aus…

Kurz zusammengefasst funktioniert die Random-Strategie so: Der Saugroboter fährt im Zimmer geradeaus, bis er auf ein Hindernis trifft, von dem er sich dann in einem zufällig generierten Winkel abwendet. Dann fährt er erneut geradeaus, bis er auf das nächste Hindernis trifft und sich wieder abwendet etc.

Rein rechnerisch gelangt der Roboter so zwar irgendwann an jeden Punkt im Raum. Weil bei dieser Arbeitsweise aber viele Stellen mehrfach abgefahren werden und so sehr viel Zeit verloren geht, wird die Random-Strategie häufig von zwei weiteren Strategien ergänzt:

Bei der Wandverfolgung fährt der Saugroboter einmal an der gesamten Zimmerwand entlang, um den staubanfälligen Randbereich zu reinigen; bei der Spiralfahrt, die eine größere Freifläche voraussetzt, weitet der Roboter seinen Radius auf spiralförmige Weise kontinuierlich aus.

Allerdings kann selbst die Ergänzung der Random-Strategie durch diese beiden Navigationsmodi nicht das große Defizit beheben, das Roboter mit einer verhältnismäßig simplen Sensorik nun einmal aufweisen: einen verschwenderischen Umgang mit Wegstrecke, Energie und Zeit.

So navigieren Saugroboter in geordneten Bahnen: Die Karten-Navigation

Neuere Saugroboter-Modelle, die die Karten-Navigation beherrschen, zeichnen sich dagegen durch eine hohe Arbeitseffizienz aus. Statt sich nach dem Zufallsprinzip bzw. in einem simplen Muster durch den Raum zu bewegen, fertigen diese Roboter-Modelle mittels Lasertechnik und/oder Kameras zunächst einmal eine Karte der jeweils zu reinigenden Wohnung an, was ihnen anschließend eine zielgerichtete Navigation erlaubt.

Die so eingesparte Wegstrecke kann die von Saugrobotern benötigte Reinigungszeit, wie oben gesehen, um mehr als 80% verkürzen. Wie du dir vielleicht denken kannst, haben die Saugroboter mit einer komplexen Sensorik allerdings oft einen großen Haken: Aufgrund der in ihnen verbauten Navigationstechnik sind sie um ein Vielfaches teurer als ihre weniger ausgeklügelten Vorgängermodelle.

Wenn dir das Arbeitstempo deines Roboters also nicht allzu wichtig ist, würde ich dir empfehlen, auch weiterhin auf die eher gemächlichen, dem Zufallsprinzip folgenden Saugroboter zu setzen.

Bestimme selbst, wie viel Zeit sich dein Saugroboter für ein Zimmer nehmen darf

Solltest du gerne die Kontrolle über die Dinge um dich herum behalten, habe ich hier noch einen kleinen Tipp für dich. Bei einigen Roomba-Modellen des weltweit führenden Herstellers von Saugrobotern, der Firma iRobot, lässt sich im sogenannten ‚Lighthouse-Modus‘ mit einem Timer individuell einstellen, wie viel Zeit der Saugroboter bei seinen Reinigungsfahrten jeweils den einzelnen Zimmern widmen soll.

Die maximale Reinigungsdauer pro Raum, die im Lighthouse-Modus eingestellt werden kann, beträgt zwar nur 25 Minuten. Durch die gezielte und damit sehr effiziente Reinigung im Rahmen der Karten-Navigation – ohne die der Lighthouse-Modus natürlich nicht möglich wäre – dürften die 25 Minuten aber zumeist auch ausreichen.

Ist die dem Saugroboter zugewiesene Zeit abgelaufen, fährt dieser dank seiner Karte zielgerichtet weiter in den nächsten Raum bzw. zurück zur Ladestation.

Besser intelligent als PS-stark

An die Raser auf der Autobahn mögen wir uns inzwischen einigermaßen gewöhnt haben. Für mich wäre ein Raser in den eigenen vier Wänden dann allerdings doch ein wenig zu viel des Guten.

Glücklicherweise stellen Saugroboter in dieser Hinsicht kein Problem dar, erreichen die meisten von ihnen doch selbst auf hartem Untergrund nicht viel mehr als 0,3 m/s (oder 1,1 km/h).

Eine Ausnahme bildet dieses Exemplar 😉

Dadurch dass die Fahrgeschwindigkeit von Saugrobotern – schon aus Sicherheitsgründen – limitiert ist, spielt sie bei den Bemühungen, die jeweils von den Robotern benötigte Reinigungszeit zu verkürzen, keine große Rolle.

Es lässt sich allerdings fragen, ob dank der Möglichkeit einer intelligenten Navigation nach Karte das Potenzial zur Beschleunigung der Arbeitsgeschwindigkeit von Saugrobotern inzwischen nicht ohnehin weitgehend ausgeschöpft ist.

Fazit

Die Zeit, die Saugroboter zur Reinigung einer ca. 25 Quadratmeter großen Fläche benötigen, beträgt zwischen 15 Minuten und zwei Stunden. Außer der Größe und Beschaffenheit des Raumes hat auch der Entwicklungsstand des jeweiligen Roboters entscheidenden Einfluss auf die Reinigungsdauer.

Insbesondere durch die immer komplexer werdende Sensorik, die es Robotern ermöglicht, Räume mit Hilfe einer selbst angefertigten Karte zielgerichtet zu reinigen, hat sich die zur Reinigung jeweils notwendige Arbeitszeit von Saugrobotern zuletzt erheblich verkürzt.

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