Die meisten der gängigen Saugroboter haben Optionen, um bestimmte Bereiche deiner Wohnung abzugrenzen, die zu heikel, unzugänglich oder sogar gefährlich für deinen Roboter sind. Mithilfe von virtuellen Wänden kannst du deine Pflanzen, Kinderzone oder auch das Kaminfeuer aus dem Reinigungsweg deines Roboters ganz einfach abgrenzen.

Virtuelle Wände begrenzen den Reinigungsbereich von Saugrobotern. Je nach Robotermodell können digitale Sperrzonen per App, aber auch physische Infrarot-Zonen oder Magnetstreifen in der Wohnung eingerichtet werden. Eine Kombination physischer und digitaler Begrenzungen bietet zusätzliche Sicherheit.

Was virtuelle Wände eigentlich genau tun, wie sie funktionieren und worauf du bei deiner Wohnung achten solltest bei der Einrichtung von Begrenzungen, erkläre ich dir hier.

So funktionieren virtuelle Wände bei Saugrobotern

Wofür sind virtuelle Wände da?

Virtuelle Wände setzen Grenzen in deiner Wohnung. Du kannst mit virtuellen Wänden also Bereiche deiner Wohnung abgrenzen, wo der Saugroboter nicht durchfahren und nicht reinigen darf.

Im Gegensatz zu echten Wänden sind virtuelle Wände auf deine Bedürfnisse anpassbar. Du kannst sie im Prinzip sogar vor jedem Reinigungsdurchgang deines Saugroboters verschieben oder neue erstellen.

Es gibt hauptsächlich zwei Funktionsweisen für virtuelle Wände: Du kannst sie einerseits per App und digitaler Karte einrichten und andererseits auch per Lighthouse in der Wohnung physisch aufstellen. Deine Optionen hängen hierbei von deinem Saugrobotermodell ab. Auf beide Funktionsweisen gehe ich im Folgenden ein.

Funktionsweise von virtuellen Wänden per App/digitaler Karte

Bei Saugrobotern mit Lasernavigation können virtuelle Wände sowie No-Go-Zonen direkt auf der Wohnungskarte in der App positioniert werden. Es braucht also nichts in der Wohnung aufgestellt zu werden, das ein Signal aussendet.

Die digitale Einrichtung geht auch ganz einfach: Die virtuelle Wand ist auf der digitalen Karte meist einfach eine Linie, die du dort, wo du sie haben möchtest, platzierst und in die gewünschte Länge ziehst.

Tipp

Nutze den Automatik-Modus der Geräte! So musst du sie nicht manuell jeweils ein- und ausschalten, sondern sie schalten automatisch ein, sobald der Saugroboter die Ladestation verlässt.

Halte dich bei Begrenzungen also unbedingt an die Empfehlungen des Herstellers für dein Saugrobotermodell. Im Beispiel von eufy kannst du zusätzlich noch mit magnetischen Begrenzungsstreifen arbeiten, die die virtuelle Wand ergänzen.

Beispielsweise, wenn du ein Kaminfeuer in der Wohnung hast, solltest du dies mit einer Kombination aus virtuellen Wänden und Magnetstreifen abgrenzen. Somit kannst du sicher sein, dass dein Saugroboter dem Feuer nie zu nahe kommt.

Funktionsweise von virtuellen Wänden per Lighthouse

Neben rein digitalen Wänden in der App oder den erwähnten Magnetstreifen am Boden gibt es auch noch virtuelle Wände per sogenannten “Lighthouse”-Geräten. Das sind etwa handgrosse, schwarze Kunststoffobjekte. Diese Funktionsweise wird zum Beispiel vom Hersteller iRobot genutzt.

Hierfür stellst du ein Lighthouse im Raum auf, das einen Infrarotstrahl aussendet. Der Strahl ist also für dich und deine Tiere weder sichtbar noch störend. Für deinen Saugroboter hingegen ist der Infrarotstrahl sichtbar und er wird diese Grenze nicht überschreiten bei seinem Putzrundgang.

Wie du die Lighthouses einrichtest und was du dabei beachten solltest, erkläre ich dir gleich hier am Beispiel des iRobot Roomba Systems.

Wie funktioniert die Virtual Wall bei iRobot Roomba? – Eine kurze Anleitung, wie du Lighthouse Begrenzungen einrichtest

Um dir zu zeigen, wie die Einrichtung von virtuellen Wänden per Lighthouse konkret aussieht und auch was das Zubehör dafür kosten könnte, zeige ich dir hier am Beispiel des iRobot Roomba.

Bei iRobot Roomba hast du grundsätzlich 4 Optionen, was du per Lighthouse-Technologie machen kannst:

Virtual Lighthouse

Die Virtual Lighthouse-Geräte sind wie Wegweiser für deinen Saugroboter. Stelle eines in Zimmer A und eines in Zimmer B auf und dein Saugroboter weiss dann, dass er von A nach B gehen soll in seinem Reinigungsablauf.

Virtual Wall

Die Virtual Wall-Geräte senden einen Infrarotstrahl aus. Dieser Strahl markiert für deinen Roboter die Grenze, er wird ihn nicht überfahren. Den Strahl kannst du in eine bestimmte Richtung ausrichten.

Virtual Halo

Die Virtual Halo-Geräte funktionieren nach demselben Prinzip wie Virtual Wall-Geräte. Sie kreieren aber keinen Infrarotstrahl, sondern eine kreisförmige Infrarot-Zone um ein Objekt herum. Du kannst den Radius der Zone selbst einstellen.

Dual Mode Virtual Wall

Die Dual Mode Virtual Wall ist der gebührende Nachfolger von Virtual Wall. Es ist eine Kombination aus Virtual Wall und Virtual Halo in einem Gerät vereint.

Richte die Dual Mode Virtual Wall ein

Folge diesen Schritten:

  • Schalte das Gerät ein
  • Schalte in den gewünschten Modus:
    • Schalter in Hochstellung = Virtual Wall Strahl
    • Schalter in Tiefstellung = Virtual Halo Zone
  • Warte, bis der Leuchtring am oberen Rand nicht mehr pulsiert
  • Stelle das Gerät am gewünschten Ort auf den Boden

Du musst also ein Gerät pro Ort aufstellen, wo du eine Barriere oder Schutzzone möchtest. Der Infrarotstrahl eines Geräts reicht bis zu 3m und die Zone bis zu einem Radius von 1.2m. Die Batterien halten bis zu 12 Monate.

Tipp

Nutze den Automatik-Modus der Geräte! So musst du sie nicht manuell jeweils ein- und ausschalten, sondern sie schalten automatisch ein, sobald der Saugroboter die Ladestation verlässt.

Was kostet dich die Lighthouse-Technologie? Pro Gerät zahlst du etwa 30 – 40 Euro (Amazon, Saturn, MediaMarkt).

Wie lassen sich Saugroboter begrenzen?

Du hast folgende Möglichkeiten, um deinen Saugroboter zu begrenzen:

  • Magnetische Begrenzungsstreifen am Boden
  • Infrarotschranke per Lighthouse-Geräten aufstellen
  • Virtuelle Wände und No-Go-Zonen per App einrichten
  • dickes, schwarzes Klebeband am Boden

Möchtest du mehr erfahren über die spezifischen Begrenzungsmöglichkeiten? Dann lies doch in diesem Artikel rein: Saugroboter Begrenzungen: Diese Optionen gibt es

Was sind verbotene Zonen?

Verbotene Zonen werden auch Sperrzonen, Keep-Out-Zones oder No-Go-Zones genannt. Das sind Zonen, wo dein Saugroboter nicht putzen darf.

Diese richtest du entweder per App auf der digitalen Karte über virtuelle Wände als Linien oder direkt als Zone (Fläche) ein. Oder du nutzt physische Magnetstreifen oder Lighthouse-Geräte, um deine verbotenen Zonen einzurichten.

Muss denn ein Saugroboter überhaupt begrenzt werden?

Saugroboter können ihre Reinigung auch ohne Begrenzungen durchführen. Jedoch gibt es so ziemlich in jeder Wohnung – sicherlich auch in deiner – bestimmte Ecken oder Zonen, in die der Sauger besser nicht vordringen soll.

Das können zum Beispiel eine Kinderzone, eine Büroecke oder auch Pflanzentöpfe sein. Wenn du Haustiere hast, versuche die Futternäpfe und Ruhezonen deiner Haustiere aus dem Reinigungsweg abzugrenzen, damit sich deine Haustiere rundum wohl fühlen.

Bedenke auch Zonen, die für Roboter gefährlich werden können wie ein offenes Kaminfeuer oder Blumenvasen.

Tipp

Nutze den Automatik-Modus der Geräte! So musst du sie nicht manuell jeweils ein- und ausschalten, sondern sie schalten automatisch ein, sobald der Saugroboter die Ladestation verlässt.

Müssen Treppen als Begrenzungen markiert werden?

Die meisten Saugroboter haben eine Hinderniserkennung zu ihrem Schutz eingebaut, das heißt, sie erkennen automatisch, ob sie über eine Treppe oder einen anderen schädlichen Höhenunterschied fahren und fallen daher nicht runter.

Auch Hindernisse wie Stuhlbeinen, Töpfen, Tischen oder Ähnliches können die Saugroboter nach ersten Erkundungen des Terrains jeweils umgehen. Wenn du nicht sicher bist, was dein Saugroboter alles kann, informiere dich am besten über die Herstellerseite dazu.

Begrenzungen wie eine virtuelle digitale Wand können zur doppelten Absicherung natürlich auch vor Treppen eingefügt werden. Wenn du sowieso schon dabei bist, dir virtuelle Wände einzurichten, dann warum nicht auch eine vor der Treppe platzieren. Better be safe than sorry!

Fazit

Ich kann dir nur empfehlen, virtuelle Wände und Sperrzonen in deinem Zuhause einzurichten. Sie machen in jedem Zuhause Sinn.

Jede Wohnung hat bestimmte No-Go-Zonen, die du berücksichtigen solltest oder Zonen, die für deinen Saugroboter gefährlich werden könnten.

Die physische Einrichtung von Zonen per Begrenzungsstreifen oder Lighthouse-Technologie macht deine Begrenzung zusätzlich zur digitalen Zoneneinteilung noch sicherer. Eine Kombination verdoppelt die Sicherheit und Verlässlichkeit der eingerichteten Zonen.

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