Was macht so einen Mähroboter eigentlich so teuer? Eigentlich ist das doch nur so eine Kiste auf vier Rädern, mit einer Motorsense unten dran, die ziellos durch den Garten fährt und den Rasen klein häckselt. Das kann doch nicht so teuer sein. Oder?

Warum sind Mähroboter so teuer? Der hohe Preis von Mährobotern kommt einerseits durch die lange und aufwendige Entwicklungsarbeit der recht neuen Technik zustande. Zum anderen sind viele teure Bauteile verbaut, wie etwa mehrere Elektromotoren, viele elektronische Elemente, eine Vielzahl an Sensoren und diverse weitere Module. Auch die Software für die Steuerung, als auch etwaige Apps für das Smartphone müssen entwickelt werden.

Doch wie tragen diese Elemente im Einzelnen genau zum hohen Preis bei? Was ist das für eine Technik die da verbaut ist? Was steckt hinter der Mähroboter Software? Und geht das nicht doch auch irgendwie billiger?

Wie teuer sind Mähroboter eigentlich?

Was kostet der Spaß denn eigentlich? Hier musst du recht stark differenzieren, denn nicht alle Mähroboter sind super teuer. Es gibt auch recht günstige Mähroboter, doch selbst die kosten selten weniger als 400 Euro.

Der Preis ist dabei hauptsächlich davon abhängig, welche Flächenleistung der Mähroboter hat. Aber auch andere Faktoren, wie z. B. die Ausstattung oder die Fähigkeit, mit bestimmten Situationen, wie großen Steigungen im Garten, klar zu kommen, lassen sich die Hersteller kosten.

Hier mal ein kurzer Überblick über die üblichen Preise:

Mähroboter fürUngefährer Preis
Kleine Gärten 400 – 800 €
Mittlere Gärten 700 – 1.000 €
Große Gärten 1.000 – 2.500 €
Sehr große Rasenflächen 8.000 – 20.000 €
Komplexe Gärten 700 – 4.000 €
Große Steigungen ab 35 % Ab 1.000 €

Wenn du mehr über die Kosten eines Mähroboters erfahren möchtest, erfährst du in diesem Artikel von mir alles darüber. Darin gehe ich auch etwas auf die Betriebskosten ein.

Die neueste Technik ist immer teuer

Zugegeben, Mähroboter sind jetzt auch keine super neue Erfindung. Erste Mähroboter gibt es schon seit den 1990er Jahren. Doch diese sind kaum mit den Geräten zu vergleichen, die wir heutzutage haben.

Seit ihrer Erfindung und ersten Markteinführung durch HUSQVARNA hat sich in der Mähroboter-Welt viel getan. Heutige Mähroboter sind viel intelligenter und leistungsstärker und vor allem auch sicherer als ihre Vorfahren aus den 90ern.

Hinter all dem steckt die Arbeit von vielen Ingenieuren, die die Produkte weiterentwickelt haben. Natürlich hat jedes Unternehmen Angestellte, die es zu bezahlen gilt, allerdings sind klassische Produkte die es schon seit vielen Jahrzehnten gibt, meist schon so sehr ausgereift, dass nur noch wenige Neuentwicklungen stattfinden.

Mähroboter haben noch nicht den Gipfel ihrer Entwicklung überschritten

Bei normalen Rasenmähern wird meist nur ein bisschen was am Design geändert, ein anderer etwas besserer Motor verbaut und fertig. Klar denkt man sich auch hier immer wieder neue Sachen aus, aber das ist eher marginal, verglichen mit Mährobotern.

Bei Mährobotern gibt es noch sehr viel Potential, gerade in der Optimierung der Software, aber auch was den Einsatz neuer Hardware-Komponenten angeht. Hier gibt es immer wieder neue Innovationen. Und die ganze Entwicklungsarbeit die da geleistet wird, bezahlst du gewissermaßen mit, wenn du dir einen Mähroboter kaufst.

So einen selbstfahrenden Mähroboter zu bauen ist viel schwieriger, als manch einer denken mag. Immerhin muss er mit ganz unterschiedlichen Bedingungen klarkommen, da nicht jeder Garten gleich ist. Es muss viel getestet und korrigiert werden, sowie neue Problemlösungen gefunden werden.

Vielleicht hast du schon mal vom Konzept des Technologielebenszyklus gehört? Je jünger eine Technologie ist, desto mehr neue Entwicklungen gibt es und desto teurer und zweitrangiger wird der Preis. Gibt es die Technologie schon lange, findet nur noch wenig Innovation statt und die Produktionserfahrung sind maximal optimiert um die Kosten zu drücken. Hier bei Wikipedia erfährst du mehr darüber.

Allerdings nimmt der Wettbewerb in den letzten Jahren auf dem Mähroboter-Markt sehr stark zu, wodurch neue Innovation auch immer günstiger werden müssen und schneller voranschreiten.

Es ist viel Elektronik verbaut

Zumindest ist in Mährobotern mehr Elektronik verbaut, als in den meisten anderen Gartengeräten, insbesondere im Vergleich zu Rasenmähern. Zugegeben, einfache Elektronikteile sind heutzutage auch nicht mehr teuer, aber es kommt da auch drauf an, was genau verbaut ist.

Viele Mähroboter haben heutzutage WIFI und Bluetooth, neueste Modelle lassen sich sogar per Sprachsteuerung bedienen. Auch können Elemente wie ein GPS-Modul eingebaut sein, Bauteile die auch nicht gerade hinterhergeschmissen bekommt, wenn sie was taugen sollen.

Dann musst das ganze vor allen Dingen aber auch Wetterbeständig sein. Das Gehäuse muss Regenwasser natürlich abhalten. Die Elektronik ist meist aber noch zusätzlich mit einer speziellen Schicht überzogen, da Feuchtigkeit trotzdem ins Innere gelangen kann, beispielsweise durch Kondensation bei Temperaturschwankungen.

Des Weiteren kann ein Mähroboter mit einer Reihe von Sensoren ausgestattet sein, hierzu zählen Stoßsensoren, Hebesensoren, Neigungssensoren, „Grassensoren“, Ultraschallsensoren, magnetische Sensoren und Regensensoren.

Auch einige weitere Bauteile sind teuer

In Mährobotern stecken neben Elektronik auch viele mechanische und elektrische Bauteile. Es sind beispielsweise mehrere Elektromotoren verbaut. Mindestens ein Motor dient als Radantrieb. Einige wenige Mähroboter haben Allradantrieb und arbeiten mit zwei Elektromotoren.

Darüber hinaus sorgt ein weiterer Motor für den Antrieb des Mähwerks. Auch hier können bei einigen größeren Modellen mehrere Motoren verbaut sein. Mittlerweile werden oft moderne Elektromotoren ohne Kohlebürsten verbaut.

Kohlebürsten stellen ein Verschleißteil dar, dass sich nach einiger Zeit abnutzt. Motoren ohne Kohlebürsten sind daher besser, aber auch teurer.

Zudem verwenden die meisten Mähroboter mittlerweile Lithium-Ionen-Akkus. Diese haben den Vorteil, dass sie deutlich leichter sind als andere Akkus, wodurch der Mähroboter länger mit einer Akku-Ladung fahren kann. Außerdem leiden sie weniger unter dem Memory-Effekt und haben eine recht hohe Energiedichte.

Die Akkus sind austauschbar und kosten meist zwischen 50 und 100 Euro.

Die Entwicklung der Software ist ein Kostenfaktor

Wenn du einen Mähroboter kaufst, kaust du nicht nur ein technisches Gerät, sondern du kaufst gleichzeitig die Software, die darauf läuft. Diese muss nämlich ebenfalls von Software-Entwicklern entwickelt werden. Bei den meisten Modellen werden regelmäßig neue Software-Updates geliefert, die den Mähroboter effizienter arbeiten lassen.

Das geschieht bei manchen Mährobotern mittlerweile sogar „on-the-fly“ über WIFI, wie z. B. bei WORX Mährobotern. Als selbst wenn du deinen Mähroboter schon lange im Betrieb hast, sitzen da noch irgendwo fleißige Programmierer und optimieren die Software deines Geräts.

Und hier gibt es auch noch unglaublich viel Entwicklungspotential. Es gibt schon erste Versuche mit richtigen künstlichen Intelligenzen und Deep Learning zu arbeiten, damit dein Mähroboter Erfahrungen sammeln kann und aus Fehlern dazulernt.

Immer mehr Mähroboter haben auch Apps

Doch nicht nur die Software des Mähroboters und dessen Steuerung müssen Entwickelt werden. Immer mehr Mähroboter kommen auch mit einer dazugehörigen App. Auch hier steckt Entwicklungsarbeit drin. Solche Apps müssen nicht nur konzipiert und programmiert werden, sondern es werden beispielsweise auch Nutzungstests (User Experience Tests) gemacht, damit du am Ende die App auch möglichst intuitiv bedienen kannst. Auch diese Apps werden kontinuierlich weiterentwickelt.

Sicherheit spielt eine immer größere Rolle

Mähroboter sind längst kein Spielzeug für technikbegeisterte Frickler mehr, sondern sind im Garten des „Normalbürgers“ angekommen. Für diese Zielgruppe ist das Thema Sicherheit ein viel sensibleres Thema, weshalb in den letzten Jahren viel Aufwand in die Verbesserung der Sicherheit von Mährobotern gesteckt wurde.

Man möchte bei Stiftung-Warentest nicht mehr schlecht abschneiden, weil man bestimmte Sicherheitsstandards nicht einhält. Du musst bedenken, was es für eine Herausforderung ist, eine autonom fahrende, motorisierte Sense (was ein Mähroboter ja im Prinzip ist) sicher zu machen.

Die Hersteller geben sich alle Mühe, aber hundertprozentige Sicherheit kann es natürlich nie geben. Für die Verbesserung der Sicherheit sind aber ebenfalls ständige Weiterentwicklungen und Tests erforderlich. Und sicher sind auch kostspielige Gutachten notwendig, ob ein potentiell gefährliches Produkt überhaupt verkauft werden darf.

Die Arbeit von Mährobotern ist ihren Preis Wert

Ein weiterer Grund, weshalb Mähroboter so teuer sind: Sie können es sein. Sie liefern extrem gute Qualität beim Rasenmähen, die du mit einem normalen Rasenmäher kaum hinbekommen würdest, wenn du nicht gerade jeden zweiten Tag mähst. Und das bei sehr niedrigen Betriebskosten.

Wenn du das Ganze mal gegen die Arbeitszeit rechnest, siehst du wie schnell sich ein Mähroboter amortisieren kann. Wenn du statt des Mähroboters deinen Nachbarsjungen beauftragen würdest, den Rasen regelmäßig für 10 Euro die Stunde zu mähen, bist du je nach Mähroboter nach ca. einem Jahr schon am „Breakeven-Point“, wenn man das so nennen möchte.

Folgende Grafik veranschaulicht das. Genaueres hierzu findest du in meinem Artikel Was kostet ein Mähroboter im Abschnitt Kostenentwicklung.

Aber geht es nicht doch günstiger?

Wie du oben schon gesehen hast, gibt es große Unterschiede in den Preisklassen von Mährobotern. Wenn du bisher noch keinen Mähroboter hattest, dein Garten nicht all zu groß ist und du nach einem Einsteigermodell suchst, kannst du noch recht günstig wegkommen.

Oft bieten z. B. bestimmte Discounter und Baumärkte Mähroboter an. Das sind meist „gebrandete“ Mähroboter, das heißt sie stammen eigentlich von einem anderen Hersteller und der Discounter/Baumarkt hat seine Farben und seine Marke „draufgeklebt“.

Vor kurzem habe ich z. B. den ALDI Mähroboter R800Easy für 350 Euro unter die Lupe genommen. Das ist eigentlich ein etwas abgewandelter Yard Force SA500ECO in einer noch etwas günstigeren Version.

Und dann hast du noch die Möglichkeit, Mähroboter als B-Ware zu kaufen. Hier gilt es allerdings einige Tücken zu umschiffen. Insbesondere solltest du dich in Acht vor „Fake-Shops“ nehmen. Wenn dich das Thema Mähroboter als B-Ware kaufen interessiert, kann ich dir nur empfehlen, diesen Artikel zu lesen.

Mähroboter mieten statt kaufen – Eine Alternative?

Es gibt auch noch die Möglichkeit, einen Mähroboter zu mieten anstatt zu kaufen. Das kann von der Kostenentwicklung sogar günstiger sein, als den Mähroboter zu kaufen. Vor allen Dingen da du dann wirklich absolut nichts mehr mit dem Rasenmähen zu tun hast.

Während du bei einem gekauften Mähroboter dich um die Wartung und Reinigung des Geräts kümmern musst, ist es bei einem gemieteten Mähroboter so, dass die Firma bei der du das Gerät mietest, sich komplett darum kümmert und es bei einem defekt sogar sofort gegen ein neues austauscht.

Es ist im Prinzip als würdest du deine Gartenfirma mit dem Rasenmähen beauftragen, nur dass es weitaus günstiger ist. Allerdings wird dieser Service bisher nur sehr vereinzelt angeboten. In diesem Artikel bin ich ausführlich auf das Thema eingegangen und habe vor allen Dingen auch mal die Kosten zwischen Mieten und Kaufen verglichen.

Verwandte Fragen

Was kostet die Installation eines Mähroboters? Die Kosten für die Installation eines Mähroboters sind in erster Linie von der Größe der Fläche abhängig, auf der der Mähroboter installiert werden soll. Auch die Frage ob das Begrenzungskabel ober- oder unterirdisch installiert werden soll spielt etwas mit in den Preis ein. Für einen Garten mit 400 qm liegen die Kosten meist zwischen 300 und 400 Euro.

Auch interessant: Mähroboter Installation: So viel kostet der Verlegeservice

Wie hoch sind die Betriebskosten beim Mähroboter? Die Betriebskosten des Mähroboters werden durch die Stromkosten, sowie den Stromverbrauch des Mähroboters bestimmt, als auch durch verschiedene Verschleißteile, wie etwa die Klingen oder den Akku. Bei einem durchschnittlichen Mähroboter können die jährlichen Betriebskosten etwa 60 Euro betragen.

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2 Kommentare

  1. Lieber Matthias, ich habe seit ca. 5 Jahren einen Husquana 430 X auf meinem 3.500 Quadratmeter großem Grundstück. Es klappte eigentlich super, nur habe ich immer wieder Stress mit dem Begrenzungskabel. Nachdem ich es mehrere Jahre immer wieder geflickt habe, war der Widerstand (gemessen) einfach zu groß und der Roboter fuhr nicht so richtig. Also habe ich vor 2 Jahren ein komplett neues Kabel eingegraben und hatte Ruhe…. bis auf das letzte Wochenende. Die Ladestation bringt blau- Fehler im eingegrabenen Begrenzungskabel!!!! Es ist zum Heulen. Ich werde versuchen, den Fehler mit Hilfe eines MW Radios zu finden… hoffentlich klappt das und das Signal reicht aus.
    Nun meine Frage. Ist dir bekannt, dass Maulwürfe Kabel zerbeissen? Oder Wühlmäuse? Ich hatte sehr viele im Winter Hast Du Erfahrungen damit, ein Kabel in ein Plastikrohr o.ä. zu legen, damit es wirklich mal etwas länger hält? Was würdest du empfehlen? DANKE für Deine Antwort

    1. Liebe Bine,

      ja, es ist richtig, das Wühlmäuse Kabel zerbeißen können. Das ist auch schon bei Mährobotern vorgekommen. Hast du die Bruchstelle denn schon gefunden? Sieht es so aus, als hätten Nagetiere das Kabel zerbissen?

      Du könntest es natürlich mit einem Plastikrohr versuchen, das du unterirdisch verlegst. Z. B. ein „Kabelschutzrohr“ oder „Wellrohr“. Eine andere Möglichkeit wäre, ein super robustes Kabel zu verwenden. Es gibt eins von BOSSCOM, nennt sich eXtreme Safety Cable. Ist aber auch recht teuer. Dieses Kabel findest du z. B. hier: https://www.gartentechnik-hansen.de/husqvarna/automower/zubehoer/bosscom-extreme-safety-cable-3-8mm-begrenzungskabel-250m/a-440803/

      Wenn du wirklich Probleme mit Wühlmäusen oder auch Maulwürfen hast, gibt es sogenannte Wühlmausgitter bzw. Maulwurfgitter. Die Installation ist aber sehr aufwendig, du müsstest den Rasen abtragen. Maulwürfe zerbeißen eher keine Kabel.

      Ich hoffe ich konnte dir helfen!
      LG Matthias

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