Saugroboter werden immer smarter und erhöhen den Komfort im Alltag. Wenn du dir einen Saugroboter zulegen möchtest, stößt du dabei auf zwei Arten der Raumorientierung. Ob die Laser-Distanz-Navigation oder Kamera Navigation für dein Zuhause besser geeignet ist bestimmt das Einsatzgebiet.

Saugroboter mit Laser Navigation bieten vielfältige Funktionen, welche die Kamera-Navigation nicht aufweist. Der Laserturm an der Oberseite trägt jedoch dazu bei, dass er aufgrund seine Höhe nicht für alle Wohnungen geeignet ist. Aber auch die Kamera Navigation ist nicht hundertprozentig fehlerfrei.

Das sind die Vor- und Nachteile der Laser- und Kamera Navigation im Vergleich

Saugroboter sind entweder mit einer Kamera-Navigation oder mit einer Lasernavigation ausgestattet. Beide Systeme ermöglichen eine gründliche Reinigung, unterscheiden sich aber in ihrer Funktionsweise. Hier findest du die Vor- und Nachteile beider Systeme im Überblick.

Kamera-Navigation

Vorteile

  • Meistens günstiger
  • Einsteigerfreundliche Bedienung
  • Sofort einsatzbereit
  • Kompatibel mit tiefen Möbeln

Nachteile

  • Erkennt Hindernisse weniger gut
  • Speichert Routen nicht
  • Grobe Kartenerstellung
  • Wenig beeinflussbar

Laser-Navigation

Vorteile

  • Genaue Kartenerstellung
  • Reinigungsbereich beeinflussbar
  • Gute Hinderniserkennung

Nachteile

  • Teurer in der Anschaffung
  • Passt nicht unter alle Möbel
  • Je nach Preisklasse fehleranfällig

So funktioniert die Kamera-Navigation bei Saugrobotern

Saugroboter mit Kamera-Navigation sind trotz an der Oberseite verbauter Linse sehr flach und orientieren sich anhand des Mobiliars und der Decke im Raum. Im Gegensatz zur Laser-Navigation kann der Saugroboter deshalb sofort mit einem Knopfdruck gestartet werden. Er berechnet die Raumfläche und fährt diese systematisch ab. Die Kamera ist zur Decke ausgerichtet. Die Berechnung erfolgt dabei aufgrund der Annahme, dass die Decke und Bodenfläche gleich sind. Meist ist dies der Fall, abgesehen von Räumen mit Dachschrägen.

Nach der Reinigung sendet der Saugroboter seine aufgezeichnete Wegstrecke an das Smartphone. Sie dient dazu nachzuvollziehen, welche Flächen der Saugroboter während seiner Fahrt gereinigt hat. Es handelt sich dabei um eine grobe Darstellung der Wohnfläche. Durch seine geringe Höhe passt er auch unter das Mobiliar und reinigt auch schwer zugängliche Flächen und Ecken im Raum. Dabei warnen bei besser ausgestatteten Modellen zusätzlich angebrachte Laser oder Gyrosensoren den Roboter vor Hindernissen. 

Die Vor- und Nachteile der Kamera-Navigation

Saugroboter mit Kamera-Navigation sind meist preiswert zu erwerben und erfüllen die notwendige Saugleistung. Zudem braucht es wenig Zeit bis sich der Staubsauger in der Wohnung zurechtfindet. 

Anhand seiner Berechnungen bewegt sich der Staubsaugerroboter in geraden Linien durch die Wohnung oder auch in größer werdenden Kreisen um sich selbst. Der Roboter zeichnet zwar auf, welche Räume er gereinigt hat, damit anfangen lässt sich jedoch nichts. Individuelle Einstellungen bei der Reinigung sind hier nicht möglich. Der Saugroboter folgt bei der Reinigung seiner eigenen Route und diese fällt länger aus als bei Laser-Distanz-Navigation. 

Da die Kamera an der Oberseite positioniert ist, kann es bei Unterschieden zwischen Bodenfläche und Decke zu Problemen kommen. Beispielsweise, dass der Roboter Dachschrägen nicht richtig abfährt oder nicht erkennbare Flächen auslässt. Mehr als eine gering aufgelöste optische Aufnahme kann der Roboter nämlich nicht leisten, weshalb er in seiner Raumbewegung eingeschränkt ist. 

Die Kamera-Navigation ist Optimal für verwinkelte Räume

Saugroboter mit Kamera-Navigation kommen leichter unter tiefe Möbel, da er in der Regel ziemlich flach ist. Die Kamera ist bei diesen Modellen eben verbaut. Hindernisse erkennt der Roboter durch zusätzliche Lasersensoren. Allerdings sind nicht alle Modelle damit ausgerüstet, weshalb der Roboter Hindernisse nicht immer gleich gut erkennen kann.

Eine Fläche mit viel Mobiliar oder nicht erkennbaren Kanten, kann deshalb dazu führen, dass der Saugroboter anfährt oder Treppenabsätze nicht erkennt. Ebenso kann es leicht passieren das sich der Roboter in Kabel verfängt und Objekte mitreißt. Ohne Aufsicht sollte man Saugroboter mit Kamera-Navigation deshalb nicht fahren lassen. In einer Wohnung mit tiefen Möbeln und viel freier Raumfläche übernimmt der Roboter seine Arbeit jedoch zuverlässig. 

So funktioniert die Laser-Distanz-Navigation bei Saugrobotern

Bei Saugrobotern mit Laser-Distanz-Navigation ist ein Laserturm an der Oberfläche angebracht. Vor der ersten Saugung scannt der Saugroboter mit einem rotierendem Laserstrahl den Raum und fährt dessen Linien ab. So kann sich dieser die Raumfläche einprägen und für die Reinigung  abfahren. Bessere Modelle haben auch zusätzliche Gyrosensoren für eine optimale Orientierung eingebaut. So weiß der Saugroboter auf welcher Position im Raum er sich befindet. 

Die gefahrene Route speichert der Roboter ein und sendet sie an das Smartphone. Anhand der detaillierten Karten können dann eine individuelle Reinigung für einzelne Räume definiert oder Sperrzonen in Form von virtuellen Wänden festgelegt werden.

Muss der Roboter aufgeladen werden speichert er den letzt gesaugten Punkt und setzt nach dem Ladevorgang an dieser Stelle fort. Für die Anschaffung eines solchen Roboters musst du aber oft tiefer in die Tasche greifen. Die Investition lohnt sich aber in der Regel, da dir diese Geräte zuverlässig Arbeit im Haushalt abnehmen. 

Die Vor- und Nachteile der Laser-Distanz-Navigation

Die Laser-Distanz-Navigation ist die derzeit fortschrittlichste Orientierungsform für Saugroboter. Bevor es das erste Mal richtig losgehen kann, muss der Roboter eine erfolgreiche Reinigung durchgeführt und eingespeichert haben. Auf der gelieferten Karte ist detailliert sichtbar, wie der Roboter durch den Wohnbereich gefahren ist. Hindernissen weicht der Roboter weitgehend aus.

Außerdem können virtuelle Wände eingefügt werden, damit der Saugroboter bestimmte Stellen im Raum meidet. In der Anschaffung ist der Saugroboter aber wesentlich teurer als ein Saugroboter mit Kamera-Navigation. Aufgrund seiner ausgezeichneten Orientierung im Raum kann der Roboter außerdem auch ohne Anwesenheit der Familie reinigen.

Saugroboter mit Laser-Distanz-Navigation verfügen in der Regel über eine digitale Karte

Wer zudem eine Wohnung mit tiefen Möbeln hat, wird mit dem Roboter nur bedingt Freude haben. Der Laserturm an der Oberfläche macht ihn meist zu hoch für schwer zugängliche Stellen. Ein Vorteil ergibt sich aus der automatischen Positionsspeicherung bei niedrigem Akkustand. Der Saugroboter unterbricht dann nicht einfach die Reinigung, sondern setzt an der letzten Stelle fort.

Roboter mit Kamera löschen oft die letzte Position und beginnen mit der Reinigung wieder erneut am Startpunkt. Hindernisse im Raum kann sich der Staubsauger ebenfalls merken und für jede Reinigung abrufen. Die Datenspeicherung hat aber auch Nachteile.  Wenn du beispielsweise nicht möchtest, dass der Grundriss deiner Wohnung an den Hersteller weitergegeben wird, ist diese Saugroboter Form nicht für dich geeignet. Manche Hersteller verkaufen diese Daten nämlich an Werbetreibende Unternehmen weiter. 

Welche Saugroboter-Navigation solltest du wählen?

Bevor du dir einen Saugroboter zulegst, solltest du dir im Klaren darüber sein, welche Funktion dieser in deinem Eigenheim erfüllen wird. Möchtest du eine gründliche Reinigung, die kein zusätzliches manuelles Saugen erfordert? Dann hat die Laser-Distanz-Navigation klar die Nase vorne. 

Bei tief liegenden Möbeln benötigst du allerdings ein schmales Modell, sonst lässt der Roboter die Flächen darunter aus. Somit ist ein Laser-Saugroboter in diesem Fall ausgeschlossen. Saugroboter mit einer  besseren Saugfunktion finden sich meist auch erst im höheren Preissegment. 

Suchst du nur nach einer groben automatischen Reinigung deiner Wohnung ist ein preiswertes Modell mit Kamera-Navigation zu empfehlen. Diese sind bereits ab 200 Euro erhältlich. Der Funktionsumfang ist dementsprechend gering und es muss vielleicht manuell nachgereinigt werden.

Die optimale Saugleistung erbringen Geräte ab 700 Euro. Sie haben meist auch zusätzliche Features an Board, wie die Verbindung zu Amazons Alexa oder Google Home oder eine zusätzliche Kamera als Einbruchmelder. Zudem kannst du die Reinigung individuell bestimmen und die Wohnfläche systematisch reinigen lassen. In erster Linie ist es also auch eine Frage des Budgets, welcher Saugroboter besser für dich geeignet ist. Eine Erleichterung im Haushalt bieten beide Systeme. 

Fazit: Lasernavigation bietet mehr Funktionen 

Technologisch ist die Laser-Distanz-Navigation klar überlegen. Im Militär wird diese Methode ebenso gerne eingesetzt. Hersteller setzen auch zunehmend auf diese Form der Navigation, weil sie das Einbauen zusätzlicher Funktionen erleichtert. Der Trend bewegt sich derzeit in Richtung von Geräten, die sich ins Smart-Home einbinden lassen. Aufgrund seiner intelligenten Orientierung im Raum und der detaillierten Kartenerstellung ist die Anbindung an eine mit dem Haushalt vernetzte Artificial Intelligence leichter zu bewältigen.

In Zukunft werden auch Saugroboter immer smarter funktionieren, weshalb Fans von technologischen Spielereien mit der Laser-Distanz-Navigation auf ihre Kosten kommen. Der Einsatz mehrerer Lasersensoren könnte die Bauhöhe verringern. Prinzipiell ist die Kamera-Navigation aber ein stabiles System. Hersteller wie IRobot oder Zaco bauen auch weiterhin erfolgreich Saugroboter mit Kamera-Navigation.

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