Mit einem Mähroboter ist es unvergleichlich einfach, eine Rasenfläche dauerhaft gepflegt zu halten. Doch ist ist dein Mähroboter überhaupt widerstandsfähig genug, alle Temperaturen unbeschadet durchzustehen? Wie sehr strapaziert ihn das Wetter wirklich?

Kann ich meinen Mähroboter auch bei Hitze und Kälte einsetzen? Es ist definitiv nicht ratsam, dass dein Mähroboter ganzjährig bei allen Temperaturen im Einsatz ist. Je extremer die Temperaturen, desto mehr Schaden kann er nehmen. Soll dein Mähroboter eine langlebige Investition sein, solltest du wissen, wie du du die Lebensdauer des Akkus nicht fahrlässig verkürzt.

Egal, ob du dich gerade erst über Mähroboter informierst, oder auf der Suche nach weiterführendem Input bist. In diesem Artikel erwarten dich viele Informationen rund um das Thema Mähroboter und deren Einsatz bei Hitze und Kälte:

  • Lerne, welche Gefahren die beiden Jahreszeiten Sommer und Winter für deinen Mähroboter bergen.
  • Erfahre, was die Lebensdauer des Akkus negativ beeinflussen kann und mit welchen Maßnahmen du dem entgegenwirken kannst.
  • Verschaff dir einen detaillierter Überblick über unterschiedliche Typen Mähroboter-Garagen, damit du von Anfang an eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
  • Verschaff dir einen Überblick über aktuelle Diskussionen zum Thema Kälteresistenz von Mährobotern – inklusive Praxistipps!

Mähroboter und Kälteeinbruch

Obwohl es in vielen Regionen Deutschlands im Winter eher keinen dauerhaften Schnee gibt und die Grünflächen theoretisch zumindest phasenweise frei liegen, solltest du deinen Mähroboter unbedingt in den Winterschlaf schicken.

Das hat im Einzelnen drei wichtige Gründe:

Erster Grund für das Einwintern: Die Elektronik deines Mähroboters

Unter der Haube ist dein Mähroboter ein High-Tech-Produkt. Sinken die Temperaturen zu weit nach unten, zieht sich das verbaute Metall nämlich zusammen.
Das mag zwar für bestimmte Teile des Roboters nicht zu drastisch sein, im Falle der Platine ist das Risiko jedoch nicht haltbar – dann ist der Mähroboter mit sofortiger Wirkung ein Totalschaden. Deshalb ist einwintern angesagt.

Zweiter Grund für das Einwintern: Der Akku deines Mähroboters

Bereits Temperaturen von unter 10 Grad Celsius wirken sich negativ auf die Akku-Leistung deines Mähroboters aus. Schauen wir uns das mal genauer an.

Folgendes passiert bei Kälte im Akku des Mähroboters:

  • Die elektrische Spannung sinkt, denn –
  • Sämtliche Abläufe im Akku werden verlangsamt:
    Für den Ladungsausgleich im Akku deines Rasenhelfers verantwortlich ist das zähflüssige Elektrolyt. Damit ein Akku gut funktioniert, müssen die Ionen in der Lage sein, durch das Elektrolyt vom Minus- zum Pluspol zu wandern (und vice versa, je nachdem ob der Akku läd oder entläd). Je dickflüssiger das Elektrolyt nun wird, desto schwieriger wird es für die Ionen, durch zu kommen.
  • Daraus resultiert eine geringere Ladefähigkeit – übrigens nicht nur temporär.

Die Kälte alleine stellt für den Akku deines Mähroboters jedoch vergleichsweise das kleinere der beiden Übel dar, die der deutsche Winter mit sich bringt.

So richtig gefährlich wird es für den Mähroboter-Akku bei nasskaltem Wetter:

Kommt der Akku durch kleinste Strukturschäden mit Wasser in Berührung geht es im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. Der Roboter muss nicht erst durch Schnee oder eine Pfütze fahren, um in unseren Breitengraden mit Wasser in Kontakt zu kommen – unsere Luftfeuchtigkeit ist ziemlich hoch.
Kommen Roboter-Akku und Wasser schließlich in Kontakt, findet eine stark exotherme Reaktion statt. Es wird Hitze gebildet und eine eine ätzende Lauge entsteht, im Fall eines Lithium-Ionen-Akkus ist das übrigens Flusssäure. Da gibt es dann auch nichts schön zu reden: das war’s dann leider für den Akku.

Dritter Grund für das Einwintern: Kein Rasenwachstum im Winter

Selbst wenn dein Mähroboter den kalten Winter wegstecken könnte (was er definitiv nicht kann), dann tust du auch deiner Rasenfläche nichts Gutes, wenn du sie in der kalten Jahreszeit mähen lässt:

Liegen die Bodentemperaturen unter 10 Grad Celsius, wächst der Rasen zuerst langsamer und und bei anhaltender Kälte schließlich gar nicht mehr. Das liegt auch daran, dass der Boden bei niedrigen Temperaturen hart wird und somit die Nährstoffe für die einzelnen Gräser nicht mehr zugänglich sind.

Auch Frost und Schnee machen dem Rasen zu schaffen, denn die Halme härten komplett aus und sind anfälliger dafür, durch Druckeinwirkung beschädigt zu werden.

Vierter Grund für das Einwintern: Garantieansprüche

Recherchierst du das Thema „Mähroboter und Kälte“ im Internet, findest du darüber eine ganze Diskussion. Teilweise wird die Position vertreten, dass unsere hiesigen Temperaturen im deutschsprachigen Raum kein Problem für den Mähroboter seien und er das problemlos wegsteckt.

Es ist vollkommen richtig, dass nicht alle Regionen im deutschsprachigen Raum gleichermaßen von Schnee und Frost betroffen sind. Schlussendlich liegt die Entscheidung bei dir.

Eine Information aber am Rande:
Sollte der Akku dann doch irgendwann „hops“ gehen, wird das eher nicht als Garantiefall durchgehen. Für Ersatz musst du dann tiefer in die eigenen Taschen greifen.

Wieso? Schaut man sich die Bedienungsanleitungen genauer an, wird seitens der Hersteller vorausgesetzt, dass der Roboter nicht draußen überwintert, sondern rein geholt wird.

Mähroboter einwintern – das Wichtigste auf einen Blick

  • Der letzte Rasenschnitt des Jahres findet temperaturabhängig wahrscheinlich Ende Oktober statt. Schneide ihn möglichst kurz, denn kurze Halme knicken auch bei Frost nicht so leicht ab. Behalte dabei aber die Ein-Drittel-Regel im Kopf .
  • Danach solltest du den Rasen konsequent ruhen lassen, auch wenn er zu dieser Zeit vielleicht noch ein langsames Wachstum verzeichnet.
  • Baue auch die Ladestation des Mähroboters ab.
  • Suche dem Mähroboter zum Überwintern einen frostfreien Ort.
  • Lade den Akku noch einmal auf 75 – 90 %. Wie bereits erwähnt werden die Prozesse im Akku verlangsamt und nicht gestoppt – der Akku wird sich also entladen, wenn auch langsam. Du solltest ihn nach ca. drei Monaten noch einmal laden, da eine Tiefenentladung ihm nicht gut tut.

Übrigens:
Auch was nach der Winterpause auf deiner To Do-Liste steht, kannst du hier nachlesen. Und falls du nach dem Winter im Frühjahr den Rasen neu aussäen möchtest, findest du hier wichtige Infos darüber, was du nach der Aussaat unbedingt beachten musst.

Wenn die Sonne lacht …

Sobald die Temperaturen wieder steigen, wird es erst einmal bequem. Der Mähroboter kann wieder aus der Garage.
Sobald der Hochsommer kommt, beginnt dann allerdings erneut eine Jahreszeit, die für deinen Mähroboter nicht ganz ungefährlich ist.


Der Sommer hat nämlich ganz eigene Herausforderungen im Gepäck:

Der Mähroboter-Akku bei Hitze

Das Elektrolyt reagiert nicht nur auf Kälte, sondern auch auf zu hohe Temperaturen. Damit du die Empfehlung genau nachvollziehen kannst, hier einmal im Detail, was im Akku deines Mähroboters passiert:

  • Die Elektroden des Akkus (Minus- und Pluspol) reagieren mit der Zeit mit den Materialien, mit denen sie in Kontakt kommen. Das ist ganz normal. Im Laufe der Zeit wird dadurch die Speicherfähigkeit des Akkus langsam geringer, der Akku altert.
  • Bleibt die Temperatur nun konstant hoch, werden diese Reaktionen stark beschleunigt, was die Alterung des Akkus erst recht vorantreibt.
  • Dementsprechend verkürzt du die Lebensdauer des Akkus zielstrebig, wenn du deinen Mähroboter bei Hitze auf den Rasen schickst.

Im Sommer gibt es zum Glück zwei einfache Maßnahmen, mit denen du der übermäßigen Alterung des Akkus bewusst gegensteuern kannst:

Sommer-Tipp #1: Lass den Mähroboter nicht in der größten Mittagshitze fahren.

Schick deinen Mähroboter auf die Rasenfläche, wenn es vergleichsweise kühl ist. Die Morgenstunden eignen sich dafür besonders. Denn auch für deinen Rasen ist es gesünder, wenn du ihn nicht in der prallen Sonne mähst:

  • Rasen setzen hohe Temperaturen ebenso zu.
  • Bei über dreißig Grad Celsius wirst du bald vertrocknete braune Stellen im Rasen bemerken.
  • Der Boden verbrennt regelrecht – mitsamt deinem gehegten und gepflegten Rasen.

Das sieht erstens nicht schön aus, ist aber zweitens vor Allem ein Indiz dafür, dass deine Rasenpflanzen die Temperatur-Strapazen nicht gut aushalten können.

Es liegt auf der Hand, dass du die Pflanzen in der Mittagshitze nicht noch zusätzlich durch herunterstutzen strapazieren solltest.

Sommer-Tipp #2: Platziere die Ladestation des Mähroboters nicht an einem Sonnenplatz!

Diesen Punkt musst du unbedingt im Auge behalten. Wann der Roboter arbeitet, ist nämlich nur die halbe Miete. Auch wenn er nicht arbeitet, sollte dein Mähroboter natürlich nicht gegrillt werden.

Für die Lebensdauer des Akkus ist es nicht relevant, ob er nun während dem Mähbetrieb oder dem Ladevorgang zu heiß wird. Am Besten suchst du dir für die Ladestation einen Schattenplatz aus.

Zusammenfassend aus diesen beiden Punkten ergibt sich für dich eine klare Empfehlung:

  • Positioniere die Ladestation so, dass sie nicht von der direkten Mittags- und Nachmittagssonne getroffen wird.
  • Lass deinen Mähroboter dann an die Arbeit, wenn es noch nicht so heiß ist. Da er vollautomatisiert arbeitet, ist das ja zum Glück nicht allzu schwer.

Sommer-Tipp #3: Die richtige Garage für deinen Mähroboter

Nun fehlt deinem Roboter eigentlich nur noch das passende Dach über dem Kopf. Eine entsprechende Garage schützt ihn nämlich nicht nur in den Übergangsjahreszeiten vor Wind und Wetter. Auch im Sommer leistet dir eine Mähroboter-Garage gute Dienste – zumindest vorausgesetzt, du hast ein passendes Modell ausgesucht.

Wenn du dich mit diesem Thema schon einmal beschäftigt hast, weißt du, dass es mittlerweile auf dem Markt zig aus zig Materialien und mit unterschiedlichsten Merkmalen gibt, sodass die Entscheidungsfindung fast zu einer Wissenschaft wird.

Wenn es darum geht, deinen Roboter auch vor der direkten Sonne zu schützen, musst du bei der Auswahl einer guten Garage ein paar Dinge beachten:

  • Geschlossene Garagen können zum Problem werden, da die Luft nicht gut zirkulieren kann. Daher solltest du von einer geschlossenen Garage ohne Belüftungsschächte absehen.
  • Auch Garagen aus Metall sind nicht empfehlenswert, da sie sich erhitzen. Im Sommer werden diese Garagen für deinen Roboter zu einem wahren Backofen.
  • Garagen aus Plexiglas eignen sich zwar schon besser als Metall-Garagen, doch auch hier gibt es ein „aber“: 
    Zum Einen ist der UV-Schutz bei Plexiglas-Garagen nur teilweise gegeben. Zumal es an besonders heißen Tagen mit starker Strahlung auch unter Plexiglas ziemlich heiß wird. Viele dieser Garagen sind außerdem an den Seiten offen, wodurch sie nicht bei alle Witterungen abdecken können. 
  • Am Besten eignen sich zum Schutz vor Sonne Mähroboter-Garagen aus Holz. Achte auch bei den Holz-Modellen auf eine gute Belüftung, beispielsweise wie bei diesem Modell. 

Wenn du ausführlichere Informationen zum Thema Mähroboter-Garagen suchst, wirst du in diesem Artikel fündig werden. Ansonsten bist du nun gut gerüstet, um deinen Robbie durch alle Temperatur-Strapazen zu begleiten.

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Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich wußte nicht, dass man auch die Ladetation abbauen soll. Ich habe bisher (April) nur den Akku aus dem Robby genommen wenn Bodenfrost angesagt war. Nun habe ich ja aber gelesen dass auch die Platine empfindlich ist. D.h. nun wenn es jetzt im April noch mal kalt wird, den Robby lieber komplett reinholen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ute Kraeft

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