Vielleicht bist du schon mal auf spezielle Rasenmischungen für Mähroboter gestoßen und hast dich gefragt, was an diesen so besonders sein soll. Nun, ich habe sie mir mal genauer angeschaut und erkläre dir hier, was es mit diesen speziellen Rasenmischungen auf sich hat.

Also, was bringen diese speziellen Mähroboter-Rasenmischungen? Mähroboter-Rasenmischungen sind speziell an die Pflege mit Mährobotern angepasst. Die verwendeten Rasensorten haben ein besonders starkes Breiten- und geringes Längenwachstum, um das Verfilzungsrisiko durch Schnittgut zu reduzieren. Zudem verwerten sie die Nährstoffe aus Mulch besonders gut.

Macht es deshalb also Sinn, extra auf Mähroboter Rasenmischungen umzusteigen? Was genau ist an diesen Mischungen so besonders? Das kläre ich in diesem Artikel.

Warum sollte man spezielle Rasenmischungen für Mähroboter einsetzen?

Die Ansprüche des Rasens bei Mährobotern

Mähroboter beanspruchen den Rasen anders, als normale Rasenmäher, da sie in verschiedenster Hinsicht anders Mähen. Nicht nur dass sie deutlich häufiger Mähen, nämliche alle ein bis zwei Tage. Gleichzeitig wird der Rasen gemulcht. Das heißt, es wird immer nur eine kleine Spitze des Rasens oben abgeschnitten, die dann als Rasenmulch zwischen den Halmen landet und langsam verwittert, damit die Nährstoffe wieder vom Rasen genutzt werden können.

Die Nährstoffe aus dem Rasenmulch können von den meisten Rasensorten nur zu einem kleinen Teil wirklich genutzt werden. Er ersetzt daher keinesfalls das Düngen, sondern reduziert lediglich die nötige Menge an Dünger. Wenn du gänzlich auf das Düngen verzichtest, wirst du bald sehr viel Unkraut in deinem Rasen vorfinden.

Gleichzeitig ist besonders an Ecken und Engpassagen und auch an steileren Böschungen die Belastung für den Rasen größer, da der Mähroboter hier oft hin und her fährt, oder die Räder teilweise durchdrehen. Auch wenn du eine Mähroboter Garage hast, ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass der Rasen an einigen Stellen dort kahle Stellen aufweist und der Boden etwas aufgewühlt ist, durch das ständige Rein- und Rausfahren.

Für die Gesundheit deines Rasens sind dessen Aufnahme der erforderlichen Nährstoffen und somit die Wahl des richtigen Düngers entscheidend. Meine Liste mit empfohlenen Rasendüngern für Gärten mit Mähroboter sollen dir bei der Auswahl behilflich sein.

Folgende Besonderheiten ergeben sich also bei Rasen, der mit einem Mähroboter gemäht wird:

  • Sehr häufiges Schneiden der Grashalme
  • Rasen bleibt ständig kurz geschnitten
  • Entstehender Rasenmulch soll als Dünger dienen
  • Zu langer Rasenmulch bietet aber die Gefahr der Verfilzung
  • Hohe Belastung durch häufiges Befahren, besonders einzelner Stellen

Was sind die Vorteile von Rasenmischungen für Rasenroboter?

Spezielle Rasenmischungen für Mähroboter wollen Probleme, die sicher ergeben können, beheben und gewisse Vorteile, die sich durch das häufige Mähen bieten, besser nutzen.

Verbessertes Wurzelwachstum – Durch das häufige Mähen kann das Wurzelwachstum der Graspflanze angeregt werden. Mähroboter-Rasenmischungen werden hierzu besonders angereizt und neigen zu einem sehr starken und breiten Wurzelwachstum, wenn sie häufig gemäht werden. Dies sorgt für eine höhere Scherfestigkeit (Widerstandsfähigkeit bei physischen Belastungen) und einen vitaleren Rasen durch verbesserte Wasser- und Nährstoffaufnahme.

Starkes Breitenwachstum, geringes Höhenwachstum – Die ausgewählten Sorten aus Rasenmischungen für Mähroboter haben ein besonders ausgeprägtes Breitenwachstum und geringes Höhenwachstum. Das sorgt zum einen für eine niedrige und gleichzeitig dichte Rasennarbe. Ein ständig tiefgemähter Rasen wirkt also trotzdem sehr dicht. Gleichzeitig entsteht so weniger Rasenmulch, was die Gefahr des Verfilzens des Rasens verringert, auch wenn einmal etwas zu lange Pausen zwischen den Mähdurchläufen gewählt werden. Nicht zuletzt macht es das stärkere Breitenwachstum einfallenden Unkräutern schwieriger, sich zu verbreiten.

Bessere Verwertung der Nährstoffe aus Rasenmulch – Nicht nur durch das oben erwähnte breitere Wurzelwachstum können die Nährstoffe – insbesondere Stickstoff – des Rasenmulchs durch den Rasen besser verwertet werden. Es kommen auch Sorten zum Einsatz, die besonders viele der im Rasenmulch steckenden Nährstoffe verwerten und einen möglichst großen Nutzen daraus ziehen können.

Bekämpfen von Ungräsern – Zwar bewirkt das häufige Mähen und Mulchen, dass viele Unkräuter etwas schwieriger haben, Fuß zu fassen und der Rasen kräftiger und breiter wächst. Doch kann für bestimmte, flachwachsende, wilde Grassorten, die du nicht im Rasen haben willst, sogenannte Ungräser, das Mulchsystem zur Sämaschine werden und die Samen der fremden Eindringlinge verbreiten. Deshalb mischen Rasenmischungen für Mähroboter spezielle Sorten bei, die es fremden Wildgräsern besonders schwermachen, sich anzusiedeln, da sie ihre Nischen quasi besetzen. Hierzu zählt beispielsweise die Lägerrispe (Poa supina) oder Wiesen-Rispengras (Poa pratensis).

Um die Vorteile also noch mal Stichpunktartig zusammenzufassen:

  • Das häufige Mähen wird besser „ausgenutzt“ und sorgt für noch besseres Wurzelwachstum und stärkere Verdichtung des Rasens
  • Dadurch steigt die Belastbarkeit des Rasens, auch an häufig strapazierten Stellen und der Rasen wirkt vitaler und gesünder
  • Besonders starkes Breiten- und geringes Höhenwachstum sorgt ebenfalls für eine dichte Rasennarbe, auch bei sehr kurz gemähtem Rasen
  • So entsteht außerdem weniger Rasenmulch, was die Gefahr der Rasenverfilzung reduziert
  • Das starke Breitenwachstum erschwert es Unkräutern zusätzlich Fuß zu fassen
  • Optimalere Verwertung der Nährstoffe aus Rasenmulch durch die verwendeten Rasensorten
  • Spezielle beigemischte Sorten erschweren die Verbreitung von Ungräsern, die sich durch das Mulchsystem leicht ausbreiten könnten

Erfahrungen aus der Praxis haben bisher gezeigt, dass spezielle Mähroboter-Rasenmischungen in vielen Gärten tatsächlich für ein besseres Rasenbild sorgen. Wenn du einen neuen Rasen anlegst, ist es also durchaus sinnvoll darüber nachzudenken, eine spezielle Rasenmischung für Mähroboter zu verwenden.

Gibt es andere Rasenmischungen die geeignet für den Einsatz von Mährobotern sind?

Grundsätzlich kann ein Mähroboter ja auf so gut wie jedem Rasen betrieben werden. Dennoch gibt es bestimmte Mischungen, abgesehen von den Mähroboter-Rasenmischungen, die sich besonders eignen.

Auch andere Rasenmischungen, die keine speziellen Mähroboter-Mischungen sind, können sich besonders gut für Mähroboter eignen. Insbesondere Sportrasen kann sich sehr gut eignen, da dieser ähnliche Eigenschaften, wie eine hohe Robustheit und ein starkes Breitenwachstum aufweist.

Auch spezielle Spielrasen können sich eignen, da diese ebenfalls eine gewisse Strapazierfähigkeit aufweisen. Wenn du allerdings ohnehin einen neuen Rasen anlegen möchtest und du einen Mähroboter hast, bzw. dir einen zulegen willst, ist es auf jeden Fall sinnvoll,  

Sollte ich Mähroboter-Rasenmischungen einsetzen?

Solltest du jetzt also eine Mähroboter-Rasenmischung einsetzen? Das kommt drauf an. Eigentlich macht das nur Sinn, wenn du deinen Rasen gerade neu anlegen möchtest und du außerdem keinen Zierrasen hast (denn dafür brauchst du andere Rasenmischungen).

Wenn dein Rasen Probleme mit viel Unkraut hat oder aus irgendwelchen anderen Gründen nicht schön aussieht, liegt das in den seltensten Fällen daran, dass der Rasen ungeeignet für Mähroboter ist. Mähroboter-Rasenmischungen können zu einem deutlich besseren Rasenbild führen und wenn du deinen Rasen neu machen möchtest, um einen möglichst tollen, schönen, gut gepflegten Rasen zu haben, kann sich so eine spezielle Mischung natürlich lohnen.

Es hängt letztendlich von deinen Ansprüchen ab. Wenn du mit deinem derzeitigen Rasen zufrieden bist und bevor du diesen Artikel gelesen hast, nicht wirklich darüber nachgedacht hast, den Rasen neu auszusäen, würde ich erst mal den alten Rasen behalten. Wenn es dann irgendwann andere triftige Gründe gibt, den Rasen neu auszusäen, vielleicht weil er in einem besonders heißen Sommer vertrocknet ist und nicht richtig gegossen wurde, dann würde ich zu einer Mähroboter-Rasenmischung greifen.

Die optimierte Mischung alleine würde also meiner Meinung nach keine Neusaat rechtfertigen, wenn mit dem bisherigen Rasen alles in Ordnung ist, hast du aber ohnehin vor, den Rasen neu auszusäen, dann nimm eine spezielle Mähroboter-Mischung. Auch auf neuen Grundstücken, die noch keinen Rasen haben, auf denen ein Mähroboter in Zukunft eingesetzt werden soll, macht es auf jeden Fall Sinn.

Verwandte Fragen

Was muss ich bei Neusaat mit Mährobotern beachten? Bei der Neusaat sollte zu Beginn beim Mähen nicht mit dem Mähroboter gemäht werden. Das Gras muss nach der Saat erst einmal bis auf 10 cm hochwachsen. Danach sollte es mit einem herkömmlichen Mäher langsam herunter gemäht werden, um das Breitenwachstum anzuregen, wobei pro durchlauf maximal 1/3 der Länge abgeschnitten werden sollte. Es darf während dieser Phase kein Schnittgut liegen bleiben, da es das Wachstum des jungen Rasens beeinträchtigt. Je nach Sorte kannst du den Mähroboter nach einer (Turbosaat) oder mehreren Wochen wiedereinsetzen.

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3 Kommentare

  1. Danke.sehr hilfreich.wollte meinen ganzen Rasen auf hitzebestandigkeit umwandeln.leider.rasen Samen war enttäuschend.glg.

  2. Hallo Matthias,
    prima Info!
    Velen Dank.
    Habe ein Problem: Ich bin in Franken, wo wir im Sommer viel Trockenheit haben. Der bisherige Rasen verdorrt oft, während das tiefer liegende Unkraut in solchen Perioden sprießt. Ich würde deshalb gerne tieferwurzelnden Trockenrasen frisch ansäen. nachdem alles gefräßt worden ist. Danach möchte ich den Rasen von einem Roboter pflegen lassen. Was würdesr Du in diesem Fall empfehlen: Trockenrasen oder Roboterrasen. Wir sind im Sommer oft verreist, sodass es schwierig ist, den Rasen regelmäßig zu gießen.

    Dein Rat?

    1. Hallo Alfred,
      in dem Fall würde ich dir raten Trockenrasen anzupflanzen, da Roboterrasen für solche Bedingungen nicht geschaffen sind. Der wird trotzdem gut mit dem Rasenroboter harmonieren, während Trockenzeiten nur nicht so viel mähen, da der Rasen da eh sehr langsam wächst 😉

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