Saugroboter funktionieren im Grunde wie normale Staubsauger. Sie saugen Staub vom Boden auf und sammeln diesen in einem Behälter. Saugroboter sind motorbetrieben und funktionieren automatisch.

Saugroboter navigieren sich selbst durch die Wohnung, um sie von Schmutz und Staub zu befreien. An einer externen Ladestation laden sie ihren Elektromotor auf und verrichten dann autonom ihre Arbeit. Sie säubern Hart- und Teppichböden sowie Fliesen und laden dann den Schmutz in einem Behälter ab.

Mittlerweile gibt es viele verschiedenen Modelle von Saugrobotern auf dem Markt. Ihre Funktionsweise und was sie können hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie unterschieden sich in Punkto Reinigung, Antrieb, Bedienung und Navigation.

Wie funktionieren Saugroboter?

Vom Grundprinzip her funktionieren Saugroboter ganz ähnlich wie ein herkömmlicher Staubsauger. Sie saugen Staub und Schmutz mit einem Saugmotor ein sammeln sie in einem Staubbehälter.

Hier hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Saugroboter sind klein meist Rund manchmal auch eckig und fahren selbstständig den Boden deiner Wohnung ab, um diese zu reinigen.

Sie saugen Staub nicht nur ein, die meisten Saugroboter verfügen auch über rotierende bürsten oder Walzen, um den gröberen Staub in den Ansaugschacht rein zu schleudern.

Eine Vielzahl von Sensoren und eine ausgeklügelte Navigation hilft in dabei, sich deine Wohnung zurechtzufinden. Doch wie genau funktioniert das Ganze? Wie arbeiten diese kleinen Dinger eigentlich? All das erfährst du hier!

So sind Saugroboter aufgebaut

Schauen wir uns erst mal den Aufbau eines Saugroboters an. Saugroboter bestehen aus folgenden Komponenten:

  • die Karosserie, diese ist meist Rund, manchmal eckig, trapezförmig, oder D-förmig.
  • zwei Antriebsräder
  • ein Elektromotor für die Antriebsräder
  • ein drehbares Vorderrad
  • ein Ansaugschacht
  • eine rotierende Bürste, oder Walze direkt vor dem Ansaugschacht
  • eine oder zwei Seitenbürsten
  • ein entnehmbar Auffangbehälter
  • Sensoren zur Navigation (zum Beispiel Infrarotsensoren, Kollisionssensoren, Ultraschallsensoren, Lasersensoren, Absturzsensoren, usw.)
  • zwei Ladekontakte
  • eine Ladestation

Viele Saugroboter ab der Mittelklasse verfügen darüber hinaus über eine App, über die der Saugroboter gesteuert werden kann. Manche Saugroboter lassen sich außerdem mit einer Absaugstation ausstatten, damit er nicht so häufig gelehrt werden muss.

Vielleicht hast du jetzt schon eine grobe Vorstellung, die ein Saugroboter funktioniert, wenn du dir alleine die Komponenten anschaust. Zeige ich dir aber, wie das ganze genau funktioniert.

Alles ist natürlich an der Karosserie verbaut. An der Oberseite befinden sich Knöpfe zum Starten/Stoppen/Ausschalten, sowie zum Zurückkehren zur Ladestation. Manche Saugroboter haben außerdem einen Knopf für den Spot-Modus.

Saugroboter Sensoren Oberseite
Laserturm (roter oben), Aufladungssensor (rot links, zum Einparken in die Ladestaton), Bumper (blau)

Vorne haben die meisten Saugroboter einen Kollisionssensor, auch Bumper genannt. Hier befinden sich manchmal auch noch Abstandssensoren. Zudem gibt es Saugroboter, die oben außerdem noch einen Laserturm (LDS-System, auf dem Bild oben am unteren Rand halb zu sehen).

Kommen wir zur Unterseite. Dort findest du unter anderem natürlich die beiden Antriebsräder, das Vorderrad, sowie den Ansaugschacht mit der rotierenden Bürste oder Walze. Im inneren befindet sich dann der Elektromotor, sowie der Saugmotor samt Akku und natürlich die ganze Elektronik.

Die Antriebsräder können unabhängig voneinander in unterschiedliche Richtungen drehen, wodurch der Saugroboter sich auf der Stelle rotieren kann. Je nach Modell sind die sind sie groß genug, um Teppiche oder Türschwellen zu überwinden. Andere besitzen zusätzliche Haken, um über Hindernisse zu „klettern“.

Hauptbürste und Seitenbürste beim Saugroboter
Unterseite eines Saugroboters (Roborock S5 Max)

Der Saugmotor erzeugt einen Unterdruck, mit dem er den Schmutz beim Fahren aufsaugt. Unterstützt wird er dabei von der Hauptbürste oder Walze, sowie der Seitenbürste. Diese schleudern gewissermaßen den gröberen Schmutz in den Ansaugschacht.

Bei dem Modell auf dem Bild oben siehst du außerdem einen durchsichtigen Wassertank. Hierbei handelt sich um einen Saugwischroboter, der also zusätzlich auch Wischen kann. Das Wasser im Tank wird an ein Wischtuch abgegeben, das auf dem Bild gerade nicht montiert ist.

Jeder Saugroboter der mit einer Ladestation ausgestattet ist (was heutzutage 99% der Modelle sind), hat außerdem zwei Ladekontakte an der Unterseite. Damit kann der Saugroboter, wenn sich sein Akku dem Ende zuneigt, einfach auf die Ladestation fahren, um sich selbständig aufzuladen.

Sehr viele Modelle haben außerdem an der Unterseite am Rand sogenannte Absturzsensoren. Damit erkennt der Saugroboter Abgründe wie z. B. eine Treppe, um dort nicht herunterzustürzen.

Saugroboter Bedienung: Die Basics (Bedienung ohne WLAN und App)

Die Steuerung von einem Saugroboter hängt von dem Modell und dem Hersteller ab. Diese kann per Fernbedienung, am Gerät selbst oder mit einer App erfolgen. 

Wer eine Steuerung ohne WLAN oder App bevorzugt, der entscheidet sich für eine Steuerung am Gerät selbst oder per Fernbedienung. Diese Modelle sind meist in der unteren Preisklasse angesiedelt und für kleine und mittelgroße Haushalte geeignet. 

Saugroboter Steuerung am Gerät
Knöpfe direkt am Saugroboter

Die einfachste Steuerung bietet einen Startknopf am Gerät selbst. Nach dem drücken auf den Startknopf verrichtet der Saugroboter seine Arbeit. Dabei saugt er mit keinem speziellen System, sondern fährt zufällig im Raum umher. Das kann dazu führen, dass der Saugroboter staubige Stellen übersieht. Deshalb ist eine zusätzliche Programmierung mit der Fernbedienung empfehlenswert. 

Mit der Fernbedienung ist ein Programmieren der Räume ohne Internetzugang möglich. Dabei kannst du virtuelle Wände ziehen, um Bereiche auslassen. Das kann das mit Kabeln übersäte Büro oder das Kinderzimmer sein, das dem Saugroboter Schwierigkeiten bereiten könnte.

Mancher dieser Modelle können auch systematisch reinigen (in Bahnen fahren), obwohl sie weder App noch Internet nutzen. Doch ihr größtes Potenzial können Saugroboter erst unter Verwendung einer App und einer sehr genauen digitalen Karte wirklich entfalten.

Saugroboter Bedienung per App: Das volle Potenzial entfaltet (oder?)

Wichtigster Bestandteil einer Saugroboter App ist wohl die digitale Karte. Diese wird vom Saugroboter beim ersten Start erstellt. Die Karte sollte dabei möglichst genau sein, um die App sinnvoll nutzen zu können.

Die Genauigkeit der Karte hängt auch von der eingesetzten Technik zur Erstellung selbiger ab. Am besten ist hier LDS (Licht-Distanz-Sensor), das von vielen hochwertigen Saugrobotern genutzt wird.

Hier sind einige Vorteile, die eine Saugroboter-App mit sich bringt:

  • Es kann ein Timer eingestellt werden. Du kannst sowohl Wochentage, als auch Uhrzeit festlegen, an denen der Saugroboter starten soll.
  • Der Saugroboter lässt sich von überall aus konfigurieren und steuern. Bist du gerade auf dem Weg nach Hause, kannst du die Reinigung auch einfach per App starten.
  • Es lassen sich Sperrzonen (No-Go Zonen), virtuelle Wände oder spezielle Reinigungszonen einrichten. Hast du beispielsweise einen Hochflorteppich mit dem der Saugroboter Probleme hat, kannst du diesen einfach ausgrenzen.
  • Der Saugroboter lässt sich auch per Sprachsteuerung steuern. Beispielsweise kannst du ihn mit Google Home oder Alexa verbinden.
  • Auch logische Verknüpfungen mit IFTTT sind möglich.
  • Bei vielen Modellen mit App es sich auf die Reinigungsintensität (und somit Lautstärke) einstellen, bei manchen Modellen sogar individuell pro Raum.
  • Manche Saugroboter bieten auch die Möglichkeit, mehrere Karten zu speichern (für mehrere Stockwerke)
  • gute Apps bieten viele weitere nützliche Funktionen, beispielsweise Pin-and-Go (Saugroboter gezielt an einen Punkt senden), Fernsteuerung, Konfigurationseinstellungen wie Stimme des Roboters, (de)aktivieren der Saugverstärkung auf Teppichen etc.

All das bieten gute Saugroboter Apps. Doch nicht alle Saugroboter Apps sind gut. Gerade günstigere Modelle werden oft mit Apps, die allerdings nicht wirklich wie können und eher eine Art Werbegag sind.

Wenn dir unsicher bist, ob der Saugroboter mit dem du liebäugelst über eine gute er verfügt, versuche herauszufinden, mit welchem App hergestellt wird und schaute die Bewertung auf Google Play bzw. dem App Store an.

Wie navigiert ein Saugroboter?

Genauso wie bei der Steuerung des Saugroboters gibt es unterschiedliche Herangehensweisen bei der Navigation. Diese variiert von Herstelle zu Hersteller und von Modell zu Modell.

Bewegung: Günstigere Modelle arbeiten nach dem Bewegungsmuster. Sie arbeiten also nach dem Chaos-Prinzip und säubern den Boden so lange, bis sie auf ein Hindernis treffen. Dann ändert der Saugroboter die Richtung. Diese Methode führt dazu, dass manche Stellen öfter gereinigt werden und andere potentiell „vergessen“ werden.

Kamera: Einige Modelle besitzen eine kleine Kamera. Dadurch fahren sie den Raum ab und erkennen Hindernisse und Wände, die sie in einer virtuellen Karte markieren. Dadurch weiß der Roboter genau, wo er schon war und wo er noch saugen muss. Bei dieser Art orientiert sich der Saugroboter an der Decke des Raumes. Dadurch erkennt er Hindernisse und fährt um sie herum, ohne anzustoßen.

Laser-Navigation: Ein kleiner Laser auf dem Saugroboter scannt den gesamten Raum. Dabei erfasst er Wände, Möbel und Hindernisse. Diese werden dann auf der virtuellen Karte in der App angezeigt. Der Saugroboter sucht sich dann die beste Route für seine Putz-Tour und kann diese auch eigenständig anpassen. Verrückte Stühle oder herumliegende Socken bereiten dem Saugroboter mit dieser Navigation keine Probleme.

Absturzsensor: Die meisten Saugroboter verfügen mittlerweile über einen Absturzsensor. Dieser erkennt Treppenabsätze und verhindert, dass der Saugroboter die Treppen hinunterstürzt und kaputtgeht.

Virtuelle Wände und Leuchttürme: Diese Navigationshilfen weisen dem Saugroboter den richtigen Weg. Virtuelle Wände grenzen einen Bereich im Raum ab, der nicht gesaugt werden soll. Die Spielecke der Kinder mit vielen Kleinteilen oder die kostbare Vase von der Oma bleiben so in Sicherheit. Virtuelle Leuchttürme lenken den Saugroboter in den nächsten Raum. So saugt der Roboter die komplette Wohnung und lässt keinen Raum aus.

Was können die verschiedenen Reinigungsfunktionen?

Die verschiedenen Reinigungsmodi variieren je nach Modell und Hersteller. Hier habe ich dir die gängigsten aufgelistet:

  • Der „Spot“-Modus: Der Saugroboter reinigt eine ausgewählte Stelle im Zimmer.
  • Der „Normal“-Modus: Der Saugroboter reinigt alle für ihn erreichbaren Stellen und Räume.
  • Der „Turbo“-Modus: Der Saugroboter erhöht die Saugkraft, um Ecken und Kanten sowie Teppiche besser absaugen zu können.
  • Der „Timing“-Modus: Der Saugroboter kann so programmiert werden, dass er zu bestimmten Uhrzeiten seine Arbeit verrichtet. Danach kehrt er zu seiner Ladestation zurück und wartet auf seinen nächsten geplanten Einsatz.
  • Der „Intensiv“-Modus: Ein Sensor erkennt stark verschmutzte Stellen und der Saugroboter fährt so lange auf der Stelle vor und zurück, bis der Sensor nicht mehr anschlägt.

Einige Modelle verfügen zusätzlich zum Saugmodus auch über eine Wischfunktion. Diese Modelle haben neben dem Staubbehälter zusätzlich einen Wassertank. Für die Wischfunktion muss an der Unterseite ein Tuch befestigt werden. Über den Wassertank erhält das Tuch Feuchtigkeit und der Roboter wischt alle Hart- und Fliesenböden.

Wie funktioniert das Aufladen des Saugroboters?

Das Aufladen bei einem Saugroboter erfolgt automatisch. Sobald der Akkustand des Elektromotors niedrig ist oder der Roboter seine Arbeit verrichtet hat, kehrt er zu seiner Ladestation zurück. Dort lädt er sich vollständig auf und beendet seinen angebrochenen Putz-Rundgang oder er wartet auf seinen nächsten Einsatz.

Fazit

Ein Saugroboter ist eine motorbetriebene Haushaltshilfe. Er navigiert sich eigenständig durch den Raum und saugt Schmutz und Staub auf. Danach kehrt er zu seiner Ladestation zurück, um den Akku wieder aufzuladen. Die verschiedenen Modelle von Saugrobotern unterscheiden sich in Punkto Reinigungsfunktionen, Steuerung und Navigation.

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