Die Quecke ist ein Rasenunkraut, dass sich nur schwer bekämpfen lässt, wenn es sich einmal auf dem Rasen breit gemacht hat. Doch vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass Mähroboter die Quecke bekämpfen? Hier will ich dir erklären, wie genau Mähroboter Quecke und anderen Rasenunkräutern den Garaus machen.

Wie bekämpfen Mähroboter die Quecke? Der Mähroboter mäht den Rasen alle ein bis zwei Tage, wodurch die Quecke stark geschwächt wird, währen das Mulchsystem des Mähroboters für eine kontinuierliche Düngung sorgt, was eine Ausbreitung der Quecke zusätzlich erschwert. Langfristig wird die Quecke nach ein bis zwei Jahren durch die gute Rasenpflege des Mähroboters vertrieben.

Warum das so gut funktioniert, erkläre ich dir im nachfolgenden Artikel.

Wie genau bekämpft der Mähroboter die Quecke?

Die Quecke kann nicht mit Unkrautvernichter bekämpft werden, da sie zu eng Verwandt mit dem Kulturrasen ist, der in deinem Garten wächst und Unkrautvernichter nicht zwischen beiden Pflanzen unterscheiden können.

Einzelne Exemplare können und sollten ausgestochen werden, hat sie sich auf einer größeren Fläche ausgebreitet, ist das allerdings oft keine Option mehr. Mit der richtigen Rasenpflege kann der Quecke jedoch vorgebeugt werden und langfristig ein bereits vorhandener „Befall“ auch bekämpft werden.

Um die Quecke die reine Rasenpflege zu bekämpfen, muss der Rasen richtig gepflegt werden.

  • Regelmäßiges und ausreichendes Gießen vermeidet Löcher und braune Flecken, an denen sich die Quecke gerne ansiedelt
  • Mindestens einmal pro Woche sollte der Rasen gemäht werden. Fremde eingewanderte Rasenungräser vertragen einen zu häufigen Schnitt nicht und werden geschwächt
  • Eine regelmäßige Düngung wird vom Kulturrasen besser ausgenutzt als von einwanderten Pflanzen, wodurch sich der heimische Rasen besser gegen Eindringlinge durchsetzt und sie verdrängt
  • Vertikutieren kann zusätzlich helfen, Quecke und andere Rasenunkräuter zu vertreiben
  • Rasenkantensteine sind nicht nur sinnvoll für den Mähroboter, sondern verhindern auch ein erneutes Eindringen der Quecke, da sie sich vor allem über ihre Wurzelwerk verbreitet

Einige dieser Aufgaben nimmt dir nun der Mähroboter ab. Dieser mäht den Rasen sogar nicht nur einmal die Woche, sondern jeden Tag (oder wahlweise auch nur jeden zweiten). Das gefällt der Quecke überhaupt nicht. Durch den ständigen Schnitt wird sie sehr stark geschwächt und so auf Dauer vertrieben.

Auch das Mulchsystem des Mähroboters hilft, denn hierdurch wird der Rasen kontinuierlich durch den Rasenmulch gedüngt. Ein Mähroboter ersetzt das Düngen nicht komplett, aber kann etwa 40 % der notwendigen Nährstoffe durch den Rasenmulch bereit stellen. Da ständig neue Nährstoffe nachgeliefert werden, wächst der Rasen stärker und macht es der Quecke sehr schwer, sich auszubreiten.

Zudem gibt es speziellen Rasendünger für Gärten mit Mährobotern, mit denen du deinen Rasen zusätzlich beim Wachstum unterstützen kannst um der Quecke keine Chance zu lassen.

Quecken verbreiten sich sowohl über ihr Wurzelwerk als auch über Samen. Für die Ausbildung der Samen brauchen sie zwei Jahre. Der Blütenstand ist zudem recht hoch, weshalb sie sich auf einem regelmäßig gemähten Rasen selten über Samen verbreiten. So wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit etwas eingedämmt. Doch auch die Ausbreitung über das Wurzelwerk kann sehr schnell voranschreiten.

Was ist die Quecke eigentlich für eine Pflanze?

Bei der Quecke handelt es sich um eine Pflanzengattung innerhalb der Süßgräser. Manche Arten werden auch Haargerste genannt. Sie kommt in den gesamten gemäßigten Breiten der Erde vor und umfasst um die 200 Arten. Die Arten die sich bei dir im Garten verbreiten, lassen sich allerdings an einer Hand abzählen.

In ganz Deutschland gibt es die gewöhnliche Quecke, auch Kriech-Quecke genannt, sowie die Hundsquecke, die sich auch in Gärten verbreiten. In Norddeutschland kommen zudem auch die Strandquecke und die Dünenquecke vor. Diese können sich ebenfalls auch im heimischen Garten ausbreiten.

Manche Quecken-Arten, besonders diese die sich im Garten verbreiten, haben die Besonderheit, dass sie sich vor allem über ihr Wurzelwerk verbreiten. Sie bilden sogenannte Rhizome aus, das ist ein unterirdisch oder dicht über dem Boden wachsendes Sprossachsensystem. Aus den Rhizomen können neue Erdsprossen wachsen, wodurch sich die Quecke extrem schnell verbreitet.

Die Rhizome machen die Quecke allerdings auch zu einem sehr hartnäckigen Gewächs. Ein abgetrenntes Rhizom kann an beiden Enden innerhalb kurzer Zeit eine neue Queckenpflanze erzeugen. Daher kannst du nicht einfach deinen Garten umgraben, um Quecken zu beseitigen, da du sie so nur noch weiter verteilst.

Zudem reichen die Wurzeln der Quecke sehr tief. Bis zu 80 cm tief können die Wurzeln wachsen. Das macht es nicht einfach, sie zu entfernen. Auch mit chemischen Mitteln lässt sich der Pflanze kaum beikommen.

Es gibt kein Mittel, das zwischen Kulturrasen und Quecke unterscheiden kann, da es eng verwandte Pflanzen sind. Aus diesem Grund kommen Unkrautvernichter zur Bekämpfung nicht in Frage.

Es gibt zwar Rasenunkrautvernichter, die bekämpfen allerdings nur zweikeimblättrige Pflanzen, wie Klee, Löwenzahn und Gänseblümchen, nicht aber Quecke oder andere Ungräser.

Wie kann sich die Quecke auf dem Rasen überhaupt ausbreiten?

Die Quecke nutzt Lücken im Rasen, um sich dort festzusetzen und von dort weiter auszubreiten. Ein gesunder Rasen bietet der Quecke normalerweise keine „Angriffsfläche“, an der die Quecke sich ansiedeln kann. Verschieden Faktoren können aber dafür sorgen, dass die Quecke es leichter hat, sich anzusiedeln. Diese sind:

  • Nährstoffmangel des Rasens
  • Ungenügende Wässerung des Rasens im Sommer
  • Minderwertiges Saatgut

Bei dem Rasen in deinem Garten handelt es sich meist um eine Mischung aus verschiedenen Rasensorten. Diese sind auf bestimmte Bedingungen angepasst, unter denen sie perfekt wachsen und keinen anderen Pflanzen Platz bieten.

Einer dieser Standortfaktoren ist eine ausreichende Versorgung mit den richtigen Nährstoffen. Aus diesem Grund musst du deinen Rasen immer regelmäßig düngen, damit fremde Pflanzen keine Nischen finden und in den Rasen einwandern. Hierfür gibt es speziellen Rasendünger für Gärten mit Mährobotern die ich für dich zusammengetragen habe.

Wenn der Rasen in trockenen Phasen nicht ausreichend mit Wasser versorgt ist, stirbt er an manchen Stellen ab und es entstehen dort richtige Löcher. Dort haben Unkräuter und Ungräser dann leichtes Spiel.

Generell sind Quecke & Co einfach an „härtere“ Bedingungen besser angepasst, was die Nährstoff- und Wasserversorgung angeht, während Kulturrasen bessere Bedingungen mit viel Wasser und Nährstoffen besser ausnutzen kann und dadurch auch mit einem häufigen Schnitt durch den Rasenmäher oder Mähroboter besser umgehen kann.

Da Quecken sich vor allem über das Wurzelsystem verbreiten, wandern sie auch schnell über benachbarte Flächen die von ihr befallen sind ein. Dem kannst du vorbeugen, wenn du Wurzelsperren oder Rasenkantensteine verbaust, so dass die Wurzeln der Quecke nicht in deine Rasenfläche eindringen können.

Gute Rasenmischungen enthalten bestimmte Rasensorten, die darauf spezialisiert sind, schnell entstandene Lücken in deinem Rasen zu füllen und die Ausbreitung von Unkräutern und Ungräsern zu unterbinden. Zu diesen Sorten zählen z. B. die Lägerrispe (Poa supina) oder das Wiesen-Rispengras (Poa pratensis).

Welche anderen Möglichkeiten gibt es, die Quecke zu bekämpfen?

Wie bereits mehrfach erwähnt, kannst du die Quecke nicht mit chemischen Mitteln bekämpfen, ohne auch gleichzeitig deinen Rasen zu schädigen. Wenn du erst wenige Exemplare in deinem Garten hast, kannst du einzelne Quecken ausstechen. Hierfür kannst du ein langes Messer oder einen Unkrautstecher verwenden. Beim Ausstechen solltest du versuchen, so viel wie möglich vom Wurzelwerk mit zu entfernen.

An der Stelle wo du die Quecke ausgestochen hast ist jetzt ein Loch im Rasen. Dieses muss so schnell wie möglich wieder mit Rasen geschlossen werden. Hierfür gibt es speziellen Nachsaatrasen bzw. Saatmischungen zur Rasenreparatur, die du dort ansäen kannst.

Ist der Quecken-Befall größer, hilft nur eine großflächige radikale Vernichtungsaktion, in der leider auch der Rasen kaputtgehen wird. Trotzdem musst du hierfür keine Chemie einsetzen. Du kannst nämlich auch eine wasser- und lichtundurchlässige Folie über die Flächen legen, die von der Quecke befallen sind.

Nach sechs Monaten sind alle Pflanzen unter der Folie eingegangen. Danach musst du nur noch alle restlichen Queckenreste entfernen und den Rasen neu anlegen.

Kannst du wirklich keine Chemie einsetzen?

Es gibt keine Mittel, die gezielt die Quecke und andere Ungräser bekämpfen und deinen Rasen in Ruhe lassen. Du kannst nur einen Pflanzenzerstörer einsetzen, wie z. B. Roundup. Dieses vernichtet wirklich alles, dort wo du es verteilst. Ich persönlich bin kein Fan davon, aber ich möchte es dir auch nicht vorenthalten.

Du kannst es gezielt dort einsetzen, wo die Quecke sich verbreitet hat. Allerdings wirst du dort dann auch den Rasen neu ansäen müssen. Du kannst hierbei einen dünnen Pinsel einsetzen, und das Roundup nur auf die Pflanzen streichen, die du entfernen möchtest, um möglichst wenig Rasen zu schädigen.

Verwandte Fragen

Helfen Mähroboter gegen Unkraut? Mähroboter schaffen durch ihr häufiges Mähen und durch das ständige Mulchen Bedingungen, an die der Rasen perfekt angepasst ist, fremde einwandernde Pflanzen jedoch nicht. Dadurch kann der Mähroboter Unkraut effektiv bekämpfen und langfristig zurückdrängen. Ein Effekt setzt aber erst über lange Zeit ein. Zudem sollte der Mähroboter nicht das einzige Mittel zur Unkrautvermeidung sein.

Auch interessant: Helfen Mähroboter gegen Unkraut?

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Ein Kommentar

  1. Hallo Matthias
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